Aktuelles/Termine/Presse:

Auf dieser Seite informieren wir regelmäßig über aktuelle Veranstaltungen, laufende Projekte und/oder entsprechende Berichterstattungen in der Presse, die sich auf Aktivitäten unseres Vereins bzw. heimatgeschichtliche Themen über unseren Ort beziehen. 

Veranstaltungen/Aktivitäten

Terminübersicht 2025

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27.02.2025:
Besichtigung der Bellheimer Brauerei
15:20 Uhr: Abfahrt Kirche Dudenhofen
19:15 Uhr: Rückfahrt nach Dudenhofen
Kosten inkl. Bustransfer, Führung, Imbiss und Getränke: 32 EUR
Anmeldungen bis 20.02.25 bei Peter Eberhard (Email peter.eberhard55[at]gmx.de / Tel. 06232-98782) oder Lilli Birkle (Tel. 06232-92248)

Rückblick Termine & Aktivitäten Vorjahr/e

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2024:

20.12.2024:
Weihnachtsfeier um 19.00 Uhr im Bürgerhaus
 
27.11.2024 / 30.11.2024:
Themenabend & Erzählcafé - "Zwangsarbeit in Dudenhofen und der Vorderpfalz 1939 bis 1945"
(Datails sh. eigener Bericht)

13.11.2024:
Mitgliederversammlung; 19.00 Uhr im Bürgerhaus
 
10.09.2024:
Vereinsausflug entlang der Weinstraße von Bockenheim über Freinsheim, Deidesheim mit Abschluss im "Worschtmarkt" in Bad Dürkheim
(Details sh. eigener Bericht)
     
23.05.2024:
Führung durch den Pfalzmarkt in Mutterstadt

(Treff: 9.15 Uhr Festplatz Dudenhofen)
   
22.05.2024:
Besichtigung/Betriebsführung Martinshof mit Tim Ballreich

(Treff: 16.00 Uhr - Martinshof)
   
03.05.2024:
Rebblütenfest im Bauhof

19.00 Uhr nebst musikalischer Umrahmung durch die Blaskapelle und den MGV Cäcilia

03.04.2024:
Einführung in die Familien- und Ahnenforschung
Vortrag speziell für Einsteiger und Anfänger
19.00 Uhr Bürgerhaus Dudenhofen
Weitere Infos: hier
     
13.03.2024:
Besuch/Führung durch die Ausstellung "König Ludwig I. - Sehnsucht Pfalz" (16.00 Uhr - Hist. Museum Speyer)
       
20.02.2024:
Besichtigung/Führung durch das "Fasnachtsmuseum" / "Haus der badisch-pfälzischen Fasnacht" in Speyer (16.00 Uhr - Wormser Landstraße 265, Speyer).

08.02.2024:
Besichtigung/Betriebsführung Spargelhof Thomas Beck (16.00 Uhr - Harthauser Str.1)

2 0 2 3: 

08.12.2023:
Weihnachtsfeier (19.00 Uhr Bürgerhaus)
 
15.11.2023:
Mitgliederversammlung (19.00 Uhr im Bürgerhaus)
     
27.10.2023:
Pferdekutschenfahrt durch die Dudenhofener Gemarkung
     
24.10.2023:
Besuch beim RV08-Dudenhofen nebst Führung durch die "Badewanne" und Erläuterungen zur Geschichte des Vereins und der Radrennbahn
   
06.06.2023:
Gemeinsamer Vereinsausflug des Heimatvereins und des Waldbauvereins zur BUGA in Mannheim
   
09.05.2023:
Führung durch den landwirtschaftlichen Betrieb der Familien Zürker (Andreashof)
   
05.05.2023:
15. Rebenblütenfest unserer "Kilianer-AG" (18.00 Uhr Bauhofhalle)
     
26.04.2023:
Gemarkungswanderung - Unterwegs im Norden von Dudenhofen
 
22.03.2023:
Jüdisches Leben in Speyer: Stadtführung des Heimatvereins mit Ludwig Ofer in Speyer
(Treffpunkt: 15.30 Uhr vor dem Dom)
       
08.02.2023:
Besuch der Ausstellung "Die Habsburger" im Historischen Museum Speyer 


2 0 2 2:

26.11.2022:
Gemeinsame Weihnachtsfeier des Heimatvereins und der Blaskapelle Dudenhofen 
(17.00 Uhr; Sängerheim) 
  
18.11.2022: 
Mitgliederversammlung; 19.00 Uhr Bürgerhaus
  
19.10.2022: 
Autorinnenlesung "Krone des Himmels"; 19.00 Uhr Bürgerhaus
  
29.09.2022: 
Besichtigung des historischen Bahnhofs in Harthausen

05.07.2022:
Führung durch den landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Albert Reeb

05.05.2022:
Führung durch das Storchenzentrum / den Storchenpark Bornheim
 
30.03.2022:
Gemarkungswanderung südliches Dudenhofen

Erinnerungen ans "Hoppe zoppe": Hopfenanbau in Dudenhofen 
Besichtigung der BELLHEIMER-Brauerei am 27.02.2025 zum Gedächtnis an eine generationenübergreifende dörfliche Anbautradition

"Zwangsarbeit in Dudenhofen und der Vorderpfalz 1939 bis 1945": 
Auch knapp 80 Jahre nach Kriegsende oft noch ein verdrängtes Kapitel der regionalen / lokalen Geschichte: Das Thema Zwangsarbeit wird vom Heimatverein im Rahmen von zwei Veranstaltungen intensiv beleuchtet - Themenabend am 27.11.2024 und Erzählcafé am 30.11.2024

Kurzurlaub ohne Koffer: Entlang der Weinstraße von Bockenheim über Freinsheim, Deidesheim mit Abschluss „uffm Worschtmarkt“ in Bad Dürkheim - Vereinsausflug am 10.09.2024

Nachruf für Erich Bettag: Gründungs- und Ehrenmitglied des Vereins für Heimatgeschichte und -kultur Dudenhofen e.V.

Ein faszinierendes Hobby: Familien- und Ahnenforschung. Ein Vortrag des Heimatvereins Dudenhofen richtet sich speziell an Einsteiger und Anfänger und soll mitunter dazu beitragen eigene Recherchen effektiv zu gestalten und dazu sensibilisieren Informationen der eigenen Familiengeschichte zu bewahren.  

 (Collage: cke - frei/KI/pixabay/fotolia)

 Gestochen - gewogen - verpackt - verschickt und frisch auf den Tisch. Herkunftslabel mit dem Spargelkörbe vor dem Abtransport „versiegelt“ wurden (ca. vor 1970) 

 (Repro: Clemens Keller - Quelle: A. Holdermann)

 Spargelanbau in Dudenhofen anno dazumal 
(Collage/Repro: Clemens Keller; Quellen: Stadtarchiv/swr/A.Barth)

Heimatverein Dudenhofen stellt digitale Projekte vor (Collage: Clemens Keller)

Sammlung von Orts- und Vereinspublikationen bei der kath. öffentlichen Bücherei in Dudenhofen

"Krone des Himmels": Autorinnenlesung in mittelalterlicher Atmosphäre am 19.10.2022 mit Juliane Stadler (Autorenfoto: Steffen Beck, Speyer (frei) 

Heimatverein Dudenhofen und Spitz&Stumpf realisieren unter Coronabedingungen Veranstaltungen mit 300 Teilnehmenden (16.09.2021 Wochenblatt / Bild: Clemens Keller)

550 € für das Kinderhospiz Sterntaler aus dem Verkauf von Kilianer-Produkten 
(Wochenblatt v. 17.01.2021 / Bild: Clemens Keller)


Kulturwissenschaftler berichtet über Forschungen über ein NS-Wissenschaftsverbrechen und seine 86 Opfer (Wochenblatt v. 23.02.2019 / Bild: Clemens Keller)


Kulturwissenschaftler berichtet über Forschungen über ein NS-Wissenschaftsverbrechen und seine 86 Opfer (Wochenblatt v. 23.02.2019 / Bild: Clemens Keller)

Mit Geschichte in die Zukunft: Heimatverein Dudenhofen macht Ortsgeschichte lebendig (Wochenblatt vom 17.11.2018 / Bild: Clemens Keller)


Mit Geschichte in die Zukunft: Heimatverein Dudenhofen macht Ortsgeschichte lebendig (Wochenblatt vom 17.11.2018 / Bild: Clemens Keller)


Erinnerungen aus verschwundener Zeit: Der erste Spargelfestumzug 1925 (Rheinpfalz 29.07.2019 / Bild Rudi Leibig / Repro: Clemens Keller)

Erinnerungen aus verschwundener Zeit: Der erste Spargelfestumzug 1925 (Rheinpfalz 29.07.2019 / Bild Rudi Leibig / Repro: Clemens Keller)

Erinnerungen aus verschwundener Zeit: Sportbegeisterung in den 1950er-Jahren: Die Radrennbahn (Rheinpfalz 29.07.2019 / Bild Rudi Leibig / Repro: Clemens Keller)

Erinnerungen aus verschwundener Zeit: Noch unbefestigt: Die Gommersheimer Straße um 1919 (Rheinpfalz 29.07.2019 / Bild Rudi Leibig / Repro: Clemens Keller)

Erinnerungen aus verschwundener Zeit: Zeitzeugnis: Gruppenbild bei der Glockenweihe (Rheinpfalz 29.07.2019 / Bild Rudi Leibig / Repro: Clemens Keller)

Erinnerungen aus verschwundener Zeit: Zeitzeugnis: Frontansicht: Die Firma Walter & Söhne (Rheinpfalz 29.07.2019 / Bild Rudi Leibig / Repro: Clemens Keller)

 Die Ganerb: Eine etwa 300 Jahre alte Übersichtskarte aus dem Landesarchiv in Speyer zeigt die einzelnen Bereiche /  Repro: Gangolf Bettag  (Bericht Rheinpfalz v. 12.12.2018)

Wunder der Natur in 16 Schränken: Erich Bettag von einer der Vitrinen (Bericht Rheinpfalz v. 24.08.2018 / Archivfoto: Lenz)

Brauereibesichtigung am 27.02.2025

[Veranstaltungshinweis]

Besichtigung der BELLHEIMER-Brauerei
Erinnerungen ans "Hoppe zoppe"

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Bereits 1850 wurden im früheren Landkreis Speyer 160 Zentner Hopfen geerntet, das waren 40 % der pfälzischen Hopfenernte. 1901 gab es im Landkreis 35 ha, davon in Dudenhofen allein 22 ha, auf 20 Betriebe verteilt. An die 20 Zentner Hopfen wurden damals geerntet. 1928 gab es nur noch in Dudenhofen Hopfen. 1934 betrug die Anbaufläche 5,25 ha. Nach einem leichten Anstieg im Jahre 1938 mit 8,45 ha folgte 1938/39 das Anbauverbot, weil man angeblich die Hopfenstangen zum Bunkerbau am Westwall benötigte. Nach dem Kriege entstanden 1948 wieder erste Hopfenanlagen. Richtung Römerberg, bis über der B 9 hinaus, lag in der „Höh“ einst Dudenhofens bekanntestes Hopfenanbaugebiet, das die Brauereien „Schwarz Storchen“ in Speyer und die „Silbernagel“-Brauerei in Bellheim mit ihren Dolden versorgte. 
  

Zum Gedächtnis an diese langjährige Hopfentradition im Ort, die gegen Mitte der 1950er Jahre endete, organisiert der der Verein für Heimatgeschichte und -Kultur Dudenhofen e.V. eine Besichtigung der "BELLHEIMER Brauerei" zu der alle Mitglieder und Interessierte für Donnerstag, 27. Februar 2025 herzlich eingeladen sind. 
  

Abfahrt ist um 15.20 Uhr vor der katholischen Kirche in Dudenhofen; die Rückfahrt ist gegen 19.15 Uhr vorgesehen. Im Teilnehmerbeitrag von 32 Euro ist der Bustransfer, ein Imbiss mit Getränken und ein Bellheimer-Brauerei-Souvenir enthalten. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten können aus Sicherheitsgründen Personen mit Gehhilfen und stärkeren Gehbeeinträchtigungen leider nicht teilnehmen.
  

Interessierte können sich bis zum 20. Februar 2025 anmelden. Ansprechpartner sind der Vorsitzende Peter Eberhard (E-Mail: peter.eberhard55[at]gmx.de oder Tel. 06232-98782) und die stellvertretende Vorsitzende Lilli Birkle (Tel. 06232-92248).


Mehr zur Geschichte des Hopfenanbaus in Dudenhofen:
https://bit.ly/vhgd-hoppezoppe

Themenabend am 27.11.2024
Erzählcafé am 30.11.2024

[Veranstaltungshinweis]

Zwangsarbeit in Dudenhofen und der Vorderpfalz 1939 bis 1945
   
Zum Thema „Zwangsarbeit in Dudenhofen und der Vorderpfalz 1939 bis 1945“ laden wir im November herzlich zu zwei Veranstaltungen ein:

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Themenabend am Mittwoch, 27. November 2024, um 19.00 Uhr im Bürgerhaus:

Der Verein für Heimatgeschichte und -kultur Dudenhofen e.V. veranstaltet in Kooperation mit dem Forschungsprojekt „Zwangsarbeit in der Pfalz 1939 bis 1945: Internierung - Einsatzorte - Repression“ des Bezirksverbands Pfalz und der Ortsgemeinde Dudenhofen gemeinsam diesen Informationsabend. 

Hintergrund:
Während des Zweiten Weltkriegs mussten - wie überall im nationalsozialistischen Deutschen Reich – auch in der Pfalz Kriegsgefangene und „Zivilarbeiter*innen“ Zwangsarbeit leisten. Sie kamen nicht nur in den großen Industriezentren wie Ludwigshafen oder Kaiserslautern zum Einsatz, sondern wurden flächendeckend eingesetzt - von mittelgroßen Städten wie Speyer und Schifferstadt bin hin zu kleinen ländlichen Gemeinden und Dörfer wie Dudenhofen. 

Die Einsatzgebiete waren breit gefächert und umfassten sowohl Industriebetriebe, kommunale Betriebe, Krankenhäuser, Land- und Forstwirtschaft, Handwerksbetriebe als auch Privathaushalte. Auf dem Höhepunkt 1943/44 belief sich die Zahl der Zwangsarbeiter in der Pfalz auf mindestens 70.000 Menschen - Männer, Frauen und auch Minderjährige - die als „Fremdarbeiter“ und billige Arbeitskräfte aus den von Deutschland besetzten Gebieten verschleppt, deportiert oder unter falschen Versprechungen „ins Reich“ verbracht und hier ausgebeutet wurden.  Ihre Unterbringung erfolgte je nach „Arbeitgeber“ in Lagern oder bei Privatleuten.
   
Schwerpunktthemen vor Ort:
Die etwa zweistündige Abendveranstaltung in Dudenhofen soll einen Einblick in das Thema Zwangsarbeit in der Pfalz und insbesondere auch in der Gemeinde Dudenhofen während des Zweiten Weltkriegs geben und wird auf die nachfolgenden Schwerpunkte ausgerichtet sein: 


  • "Zwangsarbeit und Sonderaspekte des Ausländereinsatzes - Einordnung und Umgang mit der Thematik unter besonderer Berücksichtigung von Ludwigshafen und der Vorderpfalz": 

Vortrag und Einführung (Referent: Dr. Klaus J. Becker - Historiker, stv. Leiter Stadtarchiv Ludwigshafen, Vorsitzender des Historischen Vereins der Pfalz e.V., Bezirksgruppe Ludwigshafen/Mannheim)
       

  • „Ostarbeiter*innen, Kriegsgefangene und ausländische Zivilbeschäftigte in der Gemeinde Dudenhofen“:  

 Betrachtung und Annäherung an die lokalen Gegebenheiten, insbesondere des Einsatzes von Arbeitskräften bei der ehemaligen Firma J. Walter Söhne (Referent: Clemens Keller, Dudenhofen) 

   

  • „Zwangsarbeit in der Pfalz“: 

 Vorstellung des Forschungsprojekts „Zwangsarbeit in der Pfalz 1939 bis 1945: Internierung – Einsatzorte – Repression“ (Referent: Benedict von Bremen, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde -IPGV-, Kaiserslautern) 
 

(Der Eintritt an diesem Abend ist frei / Eine Anmeldung nicht erforderlich / Eine Bewirtung während der Veranstaltung ist nicht vorgesehen). 
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Erzählcafé am Samstag, 30.11.2024 um 15:00 Uhr im "HOTEL GOLDENES LAMM"

Drei Tage nach dem Themenabend möchte der Heimatverein einen Raum schaffen, in dem persönliche Erinnerungen, Geschichten und Informationen zum Thema Zwangsarbeit intensiver ausgetauscht werden können, wie zum Beispiel: 

  • Erlebnisse von Zeitzeugen oder deren Nachkommen
  • Geschichten und Erzählungen von Personen und Familien, die von Zwangsarbeit betroffen waren oder damit in Berührung kamen
  • Details zu Arbeitsstätten, Arbeitslagern und den Bedingungen der Zwangsarbeiter in unserer Region
  • Historische Dokumente, wie Briefe, Berichte und Fotos

 Warum ist das wichtig?
Das Thema Zwangsarbeit ist ein bedeutender Teil unserer lokalen Geschichte. Durch das Teilen von Erinnerungen und Informationen tragen wir dazu bei, dieses oft vergessene Kapitel lebendig zu halten und künftigen Generationen zu bewahren und weiterzugeben.

 Was erwartet Sie?

  • Eine offene, respektvolle Atmosphäre zum Austausch
  • Möglichkeit, Fotos oder Dokumente mitzubringen und darüber zu reden
  • Kaffee, Tee und Kuchen

   
Jeder Beitrag, unabhängig von seinem Umfang, ist wertvoll für das gemeinsame Erinnern und Verstehen. Auch wenn Sie nur zuhören möchten, sind Sie herzlich willkommen! 

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen bereichernden Nachmittag des Erinnerns und Erzählens, unabhängig davon, ob Sie am vorherigen Themenabend teilgenommen haben oder nicht.

 (Der Eintritt zum Erzählcafé ist frei / Eine Anmeldung über die nachfolgenden Kontaktdaten ist erbeten).
  
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen bereichernden Nachmittag des Erinnerns und Erzählens, unabhängig davon, ob Sie am vorherigen Themenabend teilgenommen haben oder nicht.
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Anmeldungen/Kontakt/Information:

  
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 [Bitte beachten: Änderung Veranstaltungsort Erzählcafè am 30.11.: Nicht "Sängerheim", sondern "Goldenes Lamm"] 

Vereinsausflug am 10.09.24

Einladung und Programm

Entlang der Weinstraße von Bockenheim über Freinsheim, Deidesheim mit Abschluss im „Worschtmarkt“ in Bad Dürkheim
   
(gemeinsamer Vereinsausflug des "Verein für Heimatgeschichte und -Kultur Dudenhofen e.V. und des "Waldbauverein Ganerb e.V.")

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Die Vereine „Verein für Heimatgeschichte und – Kultur Dudenhofen e.V.“ und „Waldbauverein Ganerb e.V.“ laden am Dienstag, den 10. September 2024 sehr herzlich zu einem gemeinsamen Vereinsausflug ein. Wir fahren dieses Jahr entlang der Deutschen Weinstraße von Bockenheim nach Bad Dürkheim.
   

Abfahrt ist um 8.00 Uhr mit Treffpunkt Festplatz Dudenhofen, 8.10 Uhr vor der kath. Kirche in Hanhofen und 8.15 Uhr vor der kath. Kirche in Harthausen.
    

An der ersten Station in Bockenheim wird auf der Festwiese hinter dem Haus des Weines unser traditionelles Vereinsfrühstück serviert.

Zur Begrüßung wird der Ortsbürgermeister von Bockenheim oder ein Vertreter uns kurz die Geschichte und die Bedeutung des Haus des Weines sowie des Weinortes Bockenheim vortragen.
   

Danach fahren wir weiter in das historische Städtchen Freinsheim, wo wir ab 11.00 Uhr bei einem geführten Rundgang entlang der mittelalterlichen Befestigungsanlage und durch die historische Altstadt viel Wissenswertes über Freinsheim erfahren. Dazu kann ein Glas Wein ( 4,00 Euro extra ) und eine Brezel ( 2,00 Euro extra ) gebucht werden.
   

Nach der Führung besteht Gelegenheit das Städtchen Freinsheim auf eigene Faust zu erkunden oder sich in der örtlichen Gastronomie zu verköstigen.
 

Ab 14.00 Uhr werden wir eine Führung in der Weinstadt Deidesheim unternehmen und auch dort eine kurze Zeit zur freien Verfügung haben.

Der Abschluss des Vereinsausfluges findet auf dem weltbekannten „Worschtmarkt“ in Bad Dürkheim statt, den jeder selbst erkunden kann.  Gegen 20.00 Uhr werden wir die Heimfahrt antreten.

Anmeldungen können durch Überweisung des Kostenbeitrages in Höhe von 33,00 Euro auf das Konto des Vereins für Heimatgeschichte und – Kultur Dudenhofen e.V bei der Sparkasse Vorderpfalz Ludwigshafen, 

IBAN: DE23 5455 0010 0380 0927 34 ab sofort getätigt werden.
    

Wer zur Führung in Freinsheim ein Glas Wein und eine Brezel dazu buchen will, überweise bitte 39,00 Euro auf das Vereinskonto.

Wir freuen uns auf viele Anmeldungen zu unserem Vereinsausflug.
   
Originalbeitrag:
Wochenblatt vom 10.08.2024

Nachruf für Erich Bettag

[ * 2.4.1936          † 10.4.2024 ]

Trauerrede anlässlich der Trauerfeier am 29. Mai 2024 im FriedWald in Dudenhofen 

(Rede des Vorsitzenden des Vereins, Peter Eberhard)

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Der Verein für Heimatgeschichte und -Kultur Dudenhofen trauert und nimmt Abschied von seinem verdienten Gründungs- und Ehrenmitglied Erich Bettag. 
    

Als 1993 durch die Initiative des damaligen Bürgermeisters Armin Tussing unser Verein gegründet wurde, war Erich Bettag sofort dabei und ließ sich in der Vorstandschaft über 20 Jahre lang einbinden. 
 

Und mit seinen vielseitigen Talenten brachte er sich auf hervorragende Weise ehrenamtlich und äußerst tatkräftig in unserem Verein und in seiner Heimatgemeinde Dudenhofen ein. 
 

Erich Bettag bleibt uns allen als Naturschützer und Naturversteher, Entomologe und Paläontologe, Bisamrattenbekämpfer, Künstler, Pilzsammler und -kenner, Entdecker und Forscher sowie Schriftsteller in Erinnerung. 

    

Und es gibt viele bleibende Zeugnisse von ihm, beispielhaft sind aufzuführen: 
 

-        Erich Bettag entdeckte bei seinen vielen naturkundlichen Exkursionen – auch im Ausland und in Afrika insgesamt 8 neue Insektenarten, wovon 3 seinen Namen tragen, wie z.B. ein in Griechenland entdeckter Prachtkäfer mit Namen „Anthaxia bettagi Niehuis“ 

    

-        1977 setzte sich Erich Bettag dafür ein, der fast den ganzen Dudenhofener Gemeindewald betreffenden Kiefernbuschhornblattwespen – Kalamität auf natürliche Weise durch biologische Schädlingsbekämpfung entgegenzutreten. Die Methode war erfolgreich, was der Gemeinde viel Geld ersparte und der Natur ihre große Artenvielfalt erhielt. 

      

-        Vom pfälzischen Journalistenverband wurde Erich Bettag 1984 mit der Goldenen Zeile ausgezeichnet, es wurde ihm der Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz verliehen, ebenso der Umweltpreis der Stiftung Natur des Landes Rheinland-Pfalz    
      

-        Erich Bettag verfasste weit über 80 wissenschaftliche Arbeiten
    

-        Bekannt sind auch seine Bücher, wie z.B. „Der Natur auf der Spur“, „Durch die Wälder durch die Auen in der Pfalz“, „Der Wald im Wandel der Zeit“ und die Ausarbeitung „Fauna der Sanddünen zwischen Speyer und Dudenhofen“. 

   
 Die in Rheinland-Pfalz einzigartigen Binnensanddünen lagen ihm besonders am Herzen und ihnen galt sein ganz großer Einsatz. Ohne Erich Bettag wäre dieses einzigartige Biotop nicht in diesem Erhaltungszustand.
    

Auch bei der Anlage und Umsetzung des Sanddünenweges im Dudenhofener Wald war er wesentlich beteiligt. 

   

-        Erich Bettag initiierte und begleitete zusammen mit Theo Ofer den Dudenhofener Kunstsommer, den die Ortsgemeinde lange Jahre mit internationalen und nationalen Künstlern durchführte. Die Ergebnisse verschönern heute die Festhalle. 

   

-        Auch seine Holzstelen schmücken bleibend die Eingangsbereiche des Friedhofes und der Festhalle 

   

-        Mit dem Musealen Naturzentrum,  in dem viele seiner gefundenen Fossilien, auch aus der Urzeit sowie Insekten und Holzanomalien ausgestellt und beschrieben sind, wurde 2018 mit Hilfe des Heimatvereins, der Gemeinde und des Kreises in der „Realschule plus“ eine Dauerausstellung installiert, die Zeugnis seines Lebenswerkes geben, dieses erhalten und insbesondere den Schülerinnen und Schülern wichtige Impulse für das Naturverstehen geben. 

Es war immer wieder ein Erlebnis seine Führungen durch diese Ausstellung, oder andere Führungen in der Natur mit zu erleben. Sie waren geprägt von großen Fachwissen, überzeugendem Engagement in der Sache, gepaart mit einem ihm eigenen feinen Humor. 
     

-        Verdient gemacht hat sich Erich Bettag auch als Lebensretter: Vielen Pilzsammlern ohne Artenkenntnisse, die seinen fachlichen Rat suchten, bezüglich der Verzehrbarkeit der gesammelten Pilzernte, empfahl er die Pilze nicht zu essen und verlängerte so ihr Leben bzw. ersparte ihnen zumindest ein kräftiges Bauchweh. 
   

Anderen, so z. B. auch mir, brachte er und seine Frau Gisela durch kulinarische Einladungen bei, dass ein unansehnlicher Pilz, den man immer links liegen ließ, z.B. die „Krause Glucke“, auch „Fette Henne“ genannt, ein hervorragender Speisepilz darstellt, der nun im Herbst auch sehr gerne in den Speiseplan integriert wird. 

        
  

Ich durfte Erich in verschiedenen Funktionen begleiten und mit ihm zusammenarbeiten. Die Zusammenarbeit war immer effizient, fruchtbar und für unseren Verein und für die Ortsgemeinde gewinnbringend. Seine Ausarbeitungen und seine sichtbaren und ideellen hinterlassenen Arbeiten werden auch weit in der Zukunft wertschätzend beurteilt werden. 

     
 Der Verein für Heimatgeschichte und Kultur Dudenhofen hat von Erich Bettags Ideen, Engagement und seinem Wissen sehr profitiert. Er hat sich bei vielen Veranstaltungen und Aktionen eingebracht bzw. diese als Referent gestaltet.
 

   
 Dafür danken wir ihm sehr herzlich: Als sichtbares und hörbares Zeichen des Dankes haben wir heute die Jagdhornbläsergruppe der Kolpingsfamilie Dudenhofen gebeten die Trauerfeier von Erich Bettag hier im FriedWald Dudenhofen feierlich mit passenden SIgnalen zu umrahmen.
 

    

Die Signale aus den Fürst-Pless- und Parforcehörnern sind unser letzter Gruß an unser verdientes Mitglied Erich Bettag, dem sein Heimatdorf mit seiner Natur und Artenvielfalt sehr wichtig war und ihm viel zu verdanken hat.
     

Seiner Familie gilt unser tiefes Mitgefühl und unser aufrichtiges Beileid.
     

Möge es Ihnen ein Trost sein, dass er hier im FriedWald  mit seinem geliebten Wald, für dessen Natur er sich zeitlebens eingesetzt und engagiert hat, wieder verschmelzen und eins wird. 
   

Lieber Erich - ruhe sanft in Gottes ewigem Frieden. Wir werden Dir ein ehrendes Andenken bewahren

Vortrag am 03.04.2024

[Veranstaltungshinweis]

Einführung in die Ahnen- und Familienforschung 

Vortrag speziell für Einsteiger und Anfänger

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Familien- und Ahnenforschung entwickelt sich im Zeitalter der Digitalisierung, des onlinebasierten Zugangs zu Archiven und genealogischen Datenbanken zunehmend zu einem faszinierenden Hobby für Freizeit- und Laienforscher - oftmals gar verbunden mit „Suchtfaktor“, denn neben der Erstellung und dem Ausdruck eines schönen Stammbaums über frühere Generationen geht die Suche recht schnell und intensiv auch weiter nach unbekannt oder in alle Herren Länder ausgewanderten Familienangehörigen. Ein altes Bild, ein Erbstück, eine alte Urkunde, Fragen nach möglichen Erbschaftsbeziehungen bzw. Wappenträgern oder schlicht dem Namen von Urgroßeltern oder deren Abkömmlingen sind zumeist auch Auslöser sich auf die Zeitreise nach der eigenen Herkunft zu begeben.
           
Doch aller Anfang ist schwer: Wie und Womit fange ich an? Welche Dokumente benötige ich in welcher Form? Worauf fokussiere ich mich bei der Auswahl, Aufbereitung und Sicherung des Datenmaterials? Wo sind rechtliche Grenzen zu beachten? Wer kann mir bei der Recherche zielgerichtet helfen? Mit wem kann ich mich austauschen? Auf welche Quellen und Hilfsmittel kann ich mich stützen?
     
Der Verein für Heimatgeschichte und -kultur Dudenhofen e.V. lädt - exakt 20 Jahre nach Herausgabe des von Erwin Ofer verfassten Ortsfamilienbuches „Bürger und Fremde in Dudenhofen“- herzlich zu einem Vortrag ein, der sich speziell an all diejenigen Personen richtet, die mit der Forschung beginnen möchten, aber nicht wissen, wie sie die ersten Schritte tun sollen. Der Vortrag soll insbesondere einen ersten Überblick über die Grundlagen sowie allgemeine praktische Hilfestellungen, Tipps und Ratschläge für den Einstieg in die spannende Welt der Familien- und Ahnenforschung geben und zudem über die Arbeit und entsprechende Angebote des Vereins für Pfälzisch-Rheinische Familienkunde informieren. Die Veranstaltung konzentriert sich ausdrücklich nicht (!) auf computerspezifische Themen und dahingehende Fachfragen.
   
Egal, ob Sie bereits einige Informationen über Ihre Vorfahren gesammelt haben oder völlig „bei Null“ starten: Dieser Vortrag soll Sie dabei unterstützen und helfen, Ihre Forschung effektiv zu gestalten, Hürden zu überwinden und dazu sensibilisieren wesentliche Informationen der eigenen Familiengeschichte für zukünftige Generationen zu sichern und zu bewahren.
     
Veranstaltungsdaten:
       
Datum/Ort/Zeit:
Mttwoch, 03.04.2024 / Bürgerhaus Dudenhofen / 19.00 Uhr
   
Referent:
Dr. Klaus J. Becker (Historiker, Genealoge, Archivar)
-Stv. Leiter Stadtarchiv Ludwigshafen
-Schriftleiter beim Verein für Pfälzisch-Rheinische Familienkunde e. V.  (PRFK) Ludwigshafen
             
Eintritt:
10,00 € (inkl. Laugengebäck und Getränk)
Anmeldung erbeten beim Vorsitzenden Peter Eberhard, telefonisch unter 06232-98782, bei der Stv. Vorsitzenden Lilli Birkle, telefonisch unter 06232-92248 oder per Mail unter peter.eberhard55[at]gmx.de 

                            
Originalbeitrag:
Wochenblatt vom 11.03.2024

150 Jahre Spargelanbau in Dudenhofen

[Berichte Rheinpfalz & Wochenblatt]

Spargel einst und jetzt - 
vom Hausgarten hinaus in alle Welt 

Mit Gold prämiert und vom Papst verspeist

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„Es gibt nicht viele Orte in Deutschland, wo die edelste und königlichste aller Gemüsearten, der Spargel, so gut gedeiht wie in Dudenhofen, gelegen im Rhein-Pfalz-Kreis, dem Gemüsegarten Deutschlands, dort wo die Vorderpfalz sprießt“.
   
 So oder so ähnlich hätten wohl schon vor tausenden Jahren chinesische Dichter, ägyptische Pharaonen oder römische Kochbuchschreiber, Feinschmecker und Spargelesser die Vorzüge des für Spargelpflanzungen besonders guten, leichten, von einzigartigen Sandflächen geprägten Kulturbodens und Landschaftsbildes der vorderpfälzischen Gemeinde entsprechend gepriesen und gehuldigt.
   
 Dass die Gemüsegattung als zarter, delikater und pikanter Gaumenschmaus auch bei den in der Pfalz lebenden Römern einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat, bezeugen neben dem Kochbuch- und Spargelrezeptautor Marcus Gavius Apicius auch archäologische Artefakte, die 1989 im naheliegenden Rheinzabern (in Bronze gegossene Spargelstange) oder 1994 in Trier (Asparagus-Preisschild aus Bleiblech mit Graffito-Schrift) aufgefunden wurden.
   
 Nachdem der Spargel im Umbruch der Spätantike „in Vergessenheit“ geraten ist, gelangte er im 16. Jahrhundert dann wieder zurück in unsere Region. Zunächst ins Schwäbische, wo 1565 der Spargelanbau in Deutschland dann auch erstmals urkundlich verzeichnet ist. Das Luxusgemüse wurde gepflegt, wurde heimisch und feierte an Festtafeln der Fürsten wahre Triumpfe. Mit zunehmendem Wohlstand beginnt die Massenproduktion und der Weiß- (oder Bleich-) Spargel setzt sich gegenüber dem Grünspargel zunehmend durch und der Siegeszug hinaus in alle Welt scheint unaufhaltsam.
   
Dudenhofens Weg zur Spargelmetropole
Ein Blick in die Dudenhofener Ortsgeschichte zeigt auf, dass man in Dudenhofen im Jahre 1873 den ersten Spargelsamen ausgelegt hat. Von den beiden, bei einer Speyerer Brauerei beschäftigten Gärtnern Franz Bredel I. und Johannes Gail I., wurde er seinerzeit nach Dudenhofen gebracht und zunächst in Hausgärten angepflanzt. Die erste größere Anlage hat dann etwas später der Landwirt Johann Adam Ofer in der Gemarkung „Eichgarten" angelegt. Bredel und Gail waren es schließlich, die im Jahre 1875 mit den Landwirten Georg Schmitt und Anton Wesel am Hanhofer Weg die ersten größeren Spargelfelder haben erstehen lassen. In den Anfangsjahren wurde der Dudenhofener Gemüsespargel (Asparagus officinalis) schon als Delikatesse in die Speyerer Hotels geliefert oder auf dem dortigen Wochenmarkt als „begehrtes Gemüse besserer Kreise“ abgesetzt. Als dann im Jahre 1895 anlässlich einer Gartenbauausstellung in Schwetzingen die Spargelerzeugnisse aus Dudenhofen mit besonderen Prämien ausgestattet wurden, setzte sich sodann im Ort nach dem Wein (um 1530), dem Tabak (um 1713) und dem Hopfen (um 1850), das Interesse für die Spargelkultur im Allgemeinen durch, wurde im größeren Umfang feldbaumäßig betrieben und gelangte so im Laufe der Jahrzehnte zu der besonderen Bedeutung, die ihm in Dudenhofen dann sukzessive zugekommen ist.
     
1925 vertraten bereits 40 Spargelproduzenten die Gemeinde bei der Süddeutschen Gartenbauausstellung in Ludwigshafen und erzielten gleich mehrere Preise. Nachdem 1930 Mitglieder des Obstbau-Vereins Dudenhofen dem Reichspräsidenten von Hindenburg und Kronprinz Rupprecht von Bayern je eine Auslese ihres besten Spargels verehrt hatten, fand der Dudenhofener Spargel schließlich spätestens in den 1960er Jahren auch überregional an Beachtung: Alfons Holdermann (Landprodukt-Großhändler) erreichte 1961 auf der Bundesgartenausstellung (BUGA) in Stuttgart eine Silbermedaille; 1963 holte er sogar die Goldmedaille auf der Internationalen Gartenausstellung (IGA) in Hamburg. Der Höhenflug des Dudenhofener Spargels schien zu jener Zeit nahezu ungebremst und so dokumentieren 1965 die Annalen des Ortskartells den Stolz der damaligen Berichterstatter auf ihre Heimatgemeinde wie folgt: „Dudenhofen, Spargeldorf, o! wie bist du reich, wohl kein Ort im Speyergau, dir mag kommen gleich“
       
 In Dudenhofen begann die Spargelernte früher gewöhnlich im April und endete offiziell dann, wenn die Kirschen reif zum Pflücken sind. Und das ist in der Regel um den 24. Juni (Johannistag) der Fall. Als krönender Abschluss der Saison gilt traditionell ein zünftiges Spargelfest, welches erstmals am 28.06.1925 und in den Folgejahren teils auch mit recht üppigen Festumzügen durch das ganze Dorf veranstaltet wurde. Gefeiert wurde entweder im Innenraum der Radrennbahn, in der Turnhalle, im Zelt am Festplatz, in gemütlichen Hofschänken rund ums „Kersche-Eck“, die „Spahiti-Bar“ oder das „Adlernest“ mitten im Ortskern zwischen Kirche, Pfarrhaus, Firma Walter und der sog. „Drehscheibe“. Seit 2011 dann etwas außerhalb in Kombination mit „kulinarischen Spargelwanderungen“ zwischen Wingartsmühle, Falkenhof, Wasserwerk, Festplatz und Sportplatz. 
   

Die Kunst des Spargelanbaus: Gestern und Heute
Bis weit in die 1990er Jahre wurde der Spargelanbau in Dudenhofen im Familienbetrieb durchgeführt; mittlerweile finden sich fast ausschließlich Erntehelfer aus Osteuropa auf den Äckern, die -mit Spargelmesser und Kelle ausgestattet- in Großgruppen frühmorgens, am späten Nachmittag oder am Abend mit dem Spargelstechen beschäftigt sind.
   
Früher haben die heimischen Spargelbauern durch jahrelange Übung ein besonders trainiertes Auge entwickelt und erkannten sofort, wenn sich die Erde auf dem Spargelhügel ein klein wenig wölbte, leichte Risse an der Erdoberfläche anzeigten, dass hier bald der weiße Spargel das Sonnenlicht erspähen will und sich ein solcher „Durchbruch“ anbahnt. Schnell, aber mit äußerster Behutsamkeit wurde die Erde lose mit der Hand beiseite gegraben und das Spargelmesser tief unten an der Spargelstange zum Schnitt angesetzt. Nachdem der Spargel zwischenzeitlich großteils „unter Folie“ kultiviert wird, sind jedoch auch diese ausgeprägten „Spargelstecher-Gene“ nicht mehr unbedingt erforderlich, denn die Folien erwärmen den Boden besser, der Spargel wächst früher, schneller und die vor dem Spargelstechen hinweggerollte Folie verhindert, dass das edle, weiße Gemüse überhaupt „Rot- Violett- oder Blauköpfe" entwickeln kann. Insofern haben sich die örtlichen Spargelanbaubetriebe mittlerweile auch auf die Gegebenheiten des (globalen) Marktes eingestellt: Bedingt durch die klimatischen Veränderungen und die erweiterten technischen Anbaumöglichkeiten hat sich im Laufe der Jahre die Erntezeit des Spargels verlängert und jeder Spargelbauer baut oftmals mehrere Sorten an. Mitunter führt das auch dazu, dass Traditions- und Heimatsorten, wie zum Beispiel der „Schwetzinger Meisterschuss“, seltener geworden sind und vermehrt durch hybride Spargelsorten verdrängt oder die Angebotspalette zumindest durch widerstandsfähigere Sorten erweitert wird.
     
Der gestochene Spargel wird heutzutage meist maschinell mit speziellen fließbandähnlichen Spargelsäuberungs- /Schnittanlagen in einer bestimmten Länge und in vorgeschriebenen Güteklassen sortiert und - sofern der Verkauf nicht vor Ort an der Straße oder im Hofladen erfolgt - zentral zum regionalen Pfalzmarkt in Mutterstadt verbracht. In früherer Zeit lieferten die Spargelbauern ihre Erzeugnisse noch körbeweise auf dem Fahrrad, im Handkarren oder per Hako-Motorpflug gezogenem Anhänger an einzelnen Sammelstellen in der Ortsmitte ab, wo die Ernte kontrolliert, nach Güteklasse abgewogen und die individuelle Menge auf kleine Zettelchen notiert wurde. Später am Abend warteten vor den Anlieferungsstellen dann die Lastwagen der Händler, um den Weitertransport des frischen Spargels - Mitte der 1960er Jahre waren das in der Hochsaison tagtäglich weit über 100 Zentner - zu gewährleisten.
       
600.000 kg Spargel - Vom Hausgarten hinaus in alle Welt
Es verwundert insoweit auch nicht, dass sich Dudenhofen im Laufe der Jahrzehnte zu einem Dorf der „Feierabendbauern“ entwickelte: Bereits 1926 bewirtschafteten immerhin rund 320 Spargelpflanzer im Ort eine Gesamtanbaufläche von 15 Hektar. 1938 hat sich die Fläche bereits auf 38,37 Hektar erweitert und 1962 betrug die Spargelanbaufläche dann schon 51,39 Hektar. Heute, 60 Jahre später, prägen nicht mehr kleinparzellige Felder und Stückländereien in Form von kreisrund und in „Kuchen oder Tellerform" angelegte kleine Hügel das Landschaftsbild, sondern zumeist schnurgerade Dämme die in fußballfeldgroße Spargelplantagen ausarten. Verblieben sind noch knapp eine Hand voll landwirtschaftlicher Großbetriebe mit ihren Hofläden, die nun aber insgesamt um die 100 Hektar bewirtschaften, was der Gesamtfläche der diesjährigen Bundesgartenschau in Mannheim, bzw. der Größe von ca. 140 Fußballfeldern und einem durchschnittlichen Gesamtertrag von 600.000 kg Spargel entspricht, der so pro Saison auf den Speisetischen der Verbraucherinnen und Verbraucher zum Verzehr kommt. 
 

Hymne der Sandhasen und päpstlicher Segen
Der Spargelanbau hat den Namen von Dudenhofen als eines der ältesten Spargeldörfer der Pfalz bekannt gemacht, was in den letzten Jahren auch Dank interessanter regionaler und überregionaler Marketingaktivitäten und des großen Engagements der verbliebenen heimischen Spargelbauern und Hofläden weiter forciert werden konnte. 

2023 können die Spargeldörfler, die im Umland scherzhaft auch oft mit ihrem Spitznamen „die Sandhasen“ geneckt werden, nun auf 150 Jahre Spargelanbau in ihrer Gemeinde zurückblicken. Schon vor einigen Jahren haben sie sich mit kleinen Bronze-Hasen auf dem Rathausplatz, vier symbolstiftenden steinernen "Spargel-Hügeln" am Friedhofseingang, einem beschaulich/bescheidenem Spargelweg, einer lebensgroßen, in Stein gehauenen, Spargelfrau am südlichen Ortseingang und einer eigenen Spargelhymne selbst schon kleine Denkmäler gesetzt. Ihre Stellung als Teil der Spargelmetropolen Deutschlands konnte sich die Gemeinde Dudenhofen über all die Jahre sichtlich bewahren. Bleibt insofern die Hoffnung, dass dem Dudenhofener Spargel awww.vhgduch in den nächsten Jahren „jener Platz unter den Gemüsen eingeräumt bleibt, der ihm auf Grund seiner hervorstechenden Güte und seines Wohlgeschmacks zukommt“. Dass er gar „himmlische Qualitäten“ besitzt, ist spätestens seit dem Besuch von Papst Johannes Paul II am 4. Mai 1987 in Speyer bekannt: Zum Mittagessen wurde ihm mitunter eine Spargelcremesuppe und Dudenhofener Stangenspargel kredenzt. Welch höhere Auszeichnung und Ehre wünscht man sich da noch mehr?
       
Autor: Clemens Keller
Der Autor des v.g. Beitrags hat auf Grundlage eines im Jahr 1962 vom ehemaligen Bürgermeister Karl Bettag verfassten Berichtes die Erfolgsgeschichte des Dudenhofener Spargels fortgeschrieben. In dem aktualisierten Beitrag werden mitunter Wandel und Veränderungen im örtlichen Spargelanbau aufgezeigt, wie sie sich im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte bis ins Jahr 2023 weiterentwickelt haben. Eine etwas ausführlichere Fassung nebst eines Sonderbeitrags zum „Spargellied“ ist auf der Homepage des Heimatvereins www.vhgd.de unter der Rubrik „Chronik/Zeittafel/Beiträge“ oder als PDF-Download nachzulesen

                          
Originalbeiträge:
Rheinpfalz vom 17.05.2023
Wochenblatt vom 19.05.2023

Wanderung-Exkursion-Ausflug

[Veranstaltungshinweise]

Mit dem Heimatverein hinaus in den Frühling

Wanderung im April - Exkursion im Mai - Ausflug im Juni

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Dudenhofen.  Mit drei Veranstaltungen startet der Verein für Heimatgeschichte und -kultur Dudenhofen e.V. in den Frühling und lädt in den Monaten April, Mai und Juni alle Interessierten aus der Region herzlich zur Wanderung, zur landwirtschaftlichen Betriebsführung oder zum BUGA-Ausflug ein:
           
Den Auftakt macht eine Gemarkungswanderung im Norden von Dudenhofen, die am Mittwoch, 26.04.2023 ab 15.00 Uhr stattfindet. Treffpunkt ist der Parkplatz hinter der Ganerbhalle.
Die Wanderung führt durch den Wald in Richtung Ganerb und von dort über den Privatwald, den FriedWald und über die Sodabrücke zurück zum Ausgangspunkt. Die Führung übernehmen Gangolf Bettag und Peter Eberhard. Gangolf Bettag, der Verfasser des Buches „Dudenhofener Flur- und Straßennamen“ wird dabei einiges über die Herkunft der verschiedensten Gewannenamen zu erläutern wissen.
Die Führungsgebühr beträgt 4,00 Euro und wird zu Beginn der Wanderung erhoben.
Der Abschluss findet im bzw. am Kiosk auf dem Dudenhofener Abenteuerspielplatz statt.
         
Im Mai lädt der Verein dann zu einer Führung durch den landwirtschaftlichen Betrieb der Familien Roni und Andreas Zürker ein. Treffpunkt ist am Dienstag, 09.05.2023 um 17.00 Uhr direkt auf dem Gelände des Andreashofes am Zollhäuser Weg (rechts der Berghäuser-Straße). 
Bei der Betriebsführung erhalten die Teilnehmenden insbesondere Einblicke in die vom Spargel- und Erdbeeranbau geprägte Ausrichtung des Familienbetriebs. Informationen über die kleinbäuerliche Struktur der Gemeinde in früherer Zeit und den Wandel bei der Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen werden dabei sicherlich ebenso in die Betrachtungen einbezogen werden.
Nach der Betriebsbesichtigung wird - je nach Wetterlage - zum geselligem Abschluss eingeladen, bei dem für das leibliche Wohl gesorgt sein wird. Der Kostenbeitrag beträgt 10,00 Euro.
           
Zu einem Ausflug außerhalb der Gemarkungsgrenzen geht es dann am Dienstag, 06.06.2023 gemeinsam mit Mitgliedern des „Waldbauverein Ganerb e.V.“.: Ziel ist die Bundesgartenschau -BUGA 23- in Mannheim, die auf dem ehemaligen Spinelli-Militärgelände und im Luisenpark stattfindet. Eine 2,2 km lange Seilbahn verbindet die beiden Flächen, die insgesamt 104 ha groß sind. Die BUGA 23 hat das Ziel die nachhaltigste BUGA aller Zeiten zu werden. Eingebettet in farbenprächtige Gärten ist die BUGA 23 ein Schaufenster für eine nachhaltige Zukunft.
Die Abfahrt ist in Dudenhofen um 8.00 Uhr, in Hanhofen um 8.05 Uhr und in Harthausen um 8.10 Uhr, jeweils vor der katholischen Kirche. Am Abend findet ein Abschluss in einer Gaststätte in der Region statt. Der Kostenbeitrag beträgt 38,00 Euro und ist nach der Anmeldung zu entrichten. Er beinhaltet die Busfahrt und den BUGA-Eintritt.
         
Anmeldungen zu den drei Events - die sowohl einzeln oder zusammen gebucht werden können - werden von Peter Eberhard (Mailadresse: peter.eberhard55[at]gmx.de, Telefon 06232-98782 ) oder von Lilli Birkle (Telefon 06232-92248 ) entgegengenommen. Auf Grund der zu erwartenden großen Nachfrage empfiehlt sich für alle Veranstaltungen eine baldige Anmeldung. 
                   
Originalbeitrag: Wochenblatt vom 19.04.2023
Autor: Clemens Keller

Appell und Aufruf des Heimatvereins

[Bericht Wochenblatt am 15.01.2023]

Zeitzeugnisse zur Ortsgeschichte gesucht

Verein wendet sich an Vereine, Verbände, Institutionen, Organisationen, Parteien, Firmen und Privatpersonen historisches Erbe zu bewahren und zu sichern

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Dudenhofen.  Mit einem Aufruf wendet sich der Verein für Heimatgeschichte und -Kultur Dudenhofen e.V. an die Bürgerinnen und Bürger aus Dudenhofen und Umgebung: Nachdem vor wenigen Wochen bereits viele Informationen zu ortsgeschichtlichen Themen und Daten zusammengetragen und im Internet auf einem neuen Informationsportal unter www.vhgd.de bereitgestellt, sowie in Kooperation mit der katholischen Bibliothek St. Gangolf Dudenhofen in deren Bücherei (Raiffeisenstraße 12) eine große Sammlung der vielfältigen Orts- und Vereinspublikationen zur Einsicht und zum Schmökern in Form einer Präsenzbibliothek realisiert wurde, richten die Verantwortlichen des Vereins nun einen eindringlichen Appell an Vereine, Verbände, Institutionen, Organisationen, Parteien, Firmen und Privatpersonen historisches Erbe zu bewahren und zu sichern. Gesucht werden relevante Zeitzeugnisse wie zum Beispiel Jubiläumsschriften, Chroniken, Zeitungsartikel, Bücher, Fotos und Postkarten, die das frühere Leben der Menschen im Dorf, seiner Gebäude und öffentlichen Einrichtungen und/oder die Geschichte der örtlichen Vereine dokumentieren.
         
Ferner möchte der Verein auch die Möglichkeit eröffnen, künftig Bücher und Schriften zur Ortsgeschichte auszuleihen und ist zudem auch auf der Suche nach Mehrfachausfertigungen der vom Verein, bzw. der Ortsgemeinde in der Vergangenheit selbst herausgegebenen, mittlerweile aber vergriffenen oder auf wenige Restexemplare begrenzte Publikationen, die da wären:
- Band 1 „Kriegsende 1945 – Dudenhofener erinnern sich“
- Band 3 „Mahnmal für den Frieden“
- Band 4 „400 Jahre Chorgesang in Dudenhofen“
- Band 6 „Bürger und Fremde in Dudenhofen 1530 – 1920“
- Band 7 „850 Jahre Ersterwähnung Dudenhofen“
- Heimatbriefe der Ortsgemeinde Dudenhofen, die ab 1993 herausgegeben wurden,
         
Wer also auf dem heimischen Dachboden, im Vereins- oder im Familienalbum der Eltern oder Großeltern bzw. bei Haushaltsauflösungen Zeugnisse aus längst vergangenen Zeiten oder überzählige und nicht mehr benötigte Exemplare entsprechender Publikationen und Schriften auffinden sollte, die es wert sind, der Nachwelt erhalten zu werden und dem Heimatverein zur Verfügung stellen möchte, kann sich an Peter Eberhard (Vorsitzender), Falkenstraße 19, 67373 Dudenhofen, Mail: [email protected]‚ Telefon: 06232-98782 wenden. Auskünfte zu den digitalen Angeboten des Vereins und zur neuen Homepage www.vhgd.de erteilt Clemens Keller (Schatzmeister, Webmaster), Mail: [email protected].
        
Originalbeitrag: Wochenblatt vom 15.01.2023
Autor: Clemens Keller

Vorstellung der neuen Homepage des Heimatvereins

[Bericht Wochenblatt am 18.11.2022]

Digital durch die Jahrhunderte der Dudenhofener Ortsgeschichte

Verein für Heimatgeschichte und -kultur hat eine neue Homepage

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Dudenhofen. 2025 ist es 870 Jahre her, dass die Ortsgemeinde Dudenhofen erstmals urkundlich erwähnt wurde. Und auch wenn es in der Region Gemeinden gibt, die einige Jahre mehr auf dem Buckel haben, so gibt es doch nur wenige, die ihre Geschichte so nachhaltig erschlossen und umfangreich digital aufbereitet haben, wie die Spargeldörfler: Was bislang nur durch die Lektüre von Büchern, Abhandlungen und schriftlichen Einzelbeiträgen aufwändig analog zu recherchieren war, kann jetzt auf der Homepage des Vereins für Heimatgeschichte und -kultur Dudenhofen e.V“, für alle Interessenten heimatlicher Ortsgeschichte im World-Wide-Web unter www.vhgd.de nachgeschaut werden. 
   

Die Idee einer eigenen Homepage reifte schon lange im Verein: Nachdem Clemens Keller, zugleich auch Schatzmeister des Vereins, vor einigen Jahren ein Facebook-Profil initiierte, beschäftigte er sich gemeinsam mit der Vorstandschaft unter ihrem Vorsitzenden Peter Eberhard seither immer wieder mit der Frage, wie sich eine Internetpräsenz des Vereins umsetzen lässt. Nicht nur mit oberflächlichen Informationen über die Vereinsaktivitäten, sondern auch mit fundiertem Wissen über die Ortsgeschichte in Form eines zentralen „ortsgeschichtlichen Portals“. 
   

Mit Spaß in die Ortsgeschichte eintauchen 

Die Herausforderung lag darin, passende Beiträge aus Publikationen und Vorträgen des Heimatvereins und der Gemeinde auszusuchen, die Nutzungs- und Verwertungsrechte zu klären, Themenbereiche zu strukturieren, diese in einem digitalen Format aufzubereiten und im Internet auch in „responsiver“ Weise darzustellen, so dass sie für alle Endgeräte, also PC, Tablet und Smartphone ansprechend präsentiert werden können. Das erste Eintauchen in die Ortsgeschichte sollte schließlich "Spaß und Lust auf mehr“ bereiten. Andererseits zeigten auch die finanziellen und personellen Ressourcen des gemeinnützigen Vereins von vornherein klare Grenzen auf: Wunsch und Ziel für ein späteres Update der Homepage bleibt daher noch die Einbindung interaktiver Elemente oder die Integration einer Datenbank, über die einzelnen Ereignisse zur Ortsgeschichte schlagwortartig nachrecherchiert werden können. 
  

Clemens Keller, der das Projekt initiiert, alle notwenigen Vorbereitungen dazu getroffen und die Arbeiten in den vergangenen Monaten ehrenamtlich realisiert hat, betont, dass die äußert aufwändige Reproduktion der einzelnen ortsgeschichtlichen Beiträge auf der Homepage die publizierten Bücher und Veröffentlichungen des Vereins nicht ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen sollen, um das Interesse an der Geschichte des Ortes zu wecken, die Geschichte von Dudenhofen für alle erlebbar zu machen und das Wissen über längst vergangene Zeiten auch für künftige Generationen zu bewahren. Dies insbesondere auch deshalb, weil einige Veröffentlichungen mittlerweile vergriffen sind und die Homepage der Verbandsgemeinde die Ortsgeschichte von Dudenhofen nur streift. 
  

Bewusst wurde der Fokus auf eine eher schlichte, mit wenigem grafischem Schnickschnack versehene Informationsplattform gelegt, die sowohl wissenschaftlich fundierte Abhandlungen zugleich aber auch die eine oder andere lustige Anekdote rund um die Ortsgeschichte präsentieren soll. Zeittafel und Chronik sollen künftig ergänzt, erweitert und fortgeschrieben werden. Herzstück der Homepage sind die „Beiträge zur Ortsgeschichte“. Die von Fritz Klotz, einem renommierten Speyerer Historiker und ehemaligen Dudenhofener Lehrer, erstmals im Jahre 1964 verfassten umfassenden heimatgeschichtlichen Forschungen und die von Archivdirektor i.R. Dr. Karl Heinz Debus, ehemaliger Leiter des Landesarchivs Speyer und Dudenhofener Bürger, herausgegebenen zahlreichen Publikationen des Vereins, nehmen einen wesentlichen Teil der eingestellten Einzelbeiträge ein. 
  

Verein sieht sich vorm Jubiläum gut aufgestellt 

Zwei historische Rundgänge durch das Dorf laden alteingesessene Dorfbewohner ebenso wie Neubürger dazu ein, ihre Heimatgemeinde zu erkunden. Ein weiterer Rundgang geht noch etwas mehr in die Tiefe und stellt im Rahmen einer „Spurensuche“ die 5.000-jährige Kulturgeschichte in und um Dudenhofen dar. Grundlage hierfür war ein bereits vor einigen Jahren von Stefanie Ofer für den Heimatverein erstellter Flyer, der nunmehr auch als Download zur Verfügung steht. Die vom Verein im vergangenen Jahr im Ort analog installierten Hinweis- und Informationstafeln geben nun auch auf der Homepage Auskunft zu 15 verschiedenen Dudenhofener Bauwerken. Der Verein sieht sich mit der neuen Homepage im Vorfeld des 30. Gründungsjubiläums im kommenden Jahr gut aufgestellt - hat aber bereits neue Projekte im Blick. 
  

Nachdem Rudi Leibig, ein im Jahr 2013 verstobenes Vereinsmitglied, beziehungsweise dessen Witwe Anneliese Leibig, dem Heimatverein einen stattlichen Fundus von weit über tausend Dias und Fotos, die das öffentliche Leben in der Gemeinde über mehrere Jahrzehnte dokumentieren, überlassen hat, soll das Angebot auf der Homepage künftig auch sukzessive um weitere historische Aufnahmen ergänzt werden. Daher rufen Peter Eberhard und Clemens Keller alle Dudenhofenerinnen und Dudenhofener dazu auf, den Heimatverein zu kontaktieren, wenn sich auf dem heimischen Dachboden oder im Familienalbum der Eltern oder Großeltern Zeugnisse aus längst vergangenen Zeiten finden sollten, die es wert sind, der Nachwelt erhalten zu werden. 
  

Weitere Informationen 

www.vhgd.de 

      
Originalbeitrag: Wochenblatt vom 18.11.2022
Autor: Cornelia Bauer

Autorinnenlesung

Veranstaltung am 19.10.2022

[Vorbericht Wochenblatt am 25.09.2022]

"Krone des Himmels" - Das Roman Debüt von Juliane Stadler

Autorinnenlesung in mittelalterlicher Atmosphäre

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(DUDENHOFEN) Am Mittwoch, den 19. Oktober 2022 lädt der Verein für Heimatgeschichte und -kultur Dudenhofen zusammen mit der katholischen Bücherei Dudenhofen um 19.00 Uhr ins Bürgerhaus Dudenhofen zu einer Lesung mit der Speyerer Schriftstellerin Juliane Stadler ein, die Ihren historischen Erstlingsroman „Krone des Himmels“ vorstellt.
      
Juliane Stadler ist in Dudenhofen keine Unbekannte: 2003 war sie Autorin des vom Verein herausgegebenen Buches „Archäologisches aus Dudenhofen“. Als damalige junge wissenschaftliche Mitarbeiterin des Historischen Museums der Pfalz hat sie sich mit diesem Werk bleibende Verdienste erworben in der Beschreibung der Dudenhofener Ortsgeschichte vor der Ersterwähnung der Gemeinde in 1155/1156.
      
Ob sich die Autorin im nun erschienenen Erstlingsroman auch von ihren damaligen Forschungen inspirieren ließ, ist nicht bestätigt, aber denkbar, denn die Historikerin verpackt in ihrem Mittelalterepos akribisch recherchierte geschichtliche Fakten mit einer spannenden fiktiven Geschichte. So richtet „Krone des Himmels“ den Blick auf das Leben im Mittelalter, den Glauben, den Umgang mit Krieg und Frieden sowie die Rolle der Frau vor dem Hintergrund tatsächlich stattgefundener Ereignisse. Im Mittelpunkt des Romans steht die Handwerkertochter Aveline, die sich im Jahr 1189 auf den dritten Kreuzzug begibt, in der Hoffnung, am Heiligen Grab von einer schweren Sünde losgesprochen zu werden. Die Umstände zwingen sie, sich als Bogenschütze Avery auszugeben und sich unerkannt dem Heer Barbarossas anzuschließen. Nachdem sie bei der Belagerung Akkons im Gefecht verletzt wird, vertraut sie sich Étienne, einem verkrüppelten, jungen Wundarzt an. Er wahrt ihr Geheimnis und sie verlieben sich schließlich. Doch diese Liebe bringt beide in große Gefahr, denn die Vergangenheit holt Aveline ein …
    
Die Lesung beim Heimatverein Dudenhofen wird von Cornelius Appelmann mit der Harfe musikalisch umrahmt und durch ein mittelalterliches Menü begleitet. Es besteht in der Vorspeise aus einem Stück Schmalzbrot, in der Hauptspeise aus einem Linseneintopf mit Schweinespeck und in der Nachspeise aus einem Stück Ziegenkäse mit Honig und Roggenbrot.
   
Nach der Lesung kann das Buch an einem Büchertisch, organisiert von der katholischen Bücherei, erworben werden und wird von Juliane Stadler auch gerne signiert. Das Buch „Archäologisches aus Dudenhofen“ kann ebenso gekauft werden.
    
Der Kostenbeitrag für diesen Abend beträgt 20,00 Euro und beinhaltet die Lesung sowie das mittelalterliche Menü mit entsprechenden Getränken.
    
 Anmeldungen sind ab sofort bis spätestens 15. Oktober möglich beim Vorsitzenden des Heimatvereins, Peter Eberhard - Mail [email protected] , Telefon 06232-98782 oder der stv. Vorsitzenden Lilli Birkle, Telefon 06232-92248. 
 
Originalbeitrag: Wochenblatt vom 25.09.2022
Autor: Clemens Keller

Spitz&Stumpf

Veranstaltung am 11./12.09.2021

[Bericht Wochenblatt am 16.09.2021]

2 x 150 = 100% Pfalz

Heimatverein Dudenhofen und Spitz&Stumpf realisieren unter Coronabedingungen Veranstaltungen mit 300 Teilnehmenden

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 (DUDENHOFEN): Mit „Hurtig im Abgang“ begann am vergangenen Wochenende der Neuanfang des kulturellen Lebens in Dudenhofen: Nach monatelanger Schließung der örtlichen Veranstaltungsstätten gelang dem Verein für Heimatgeschichte und-kultur Dudenhofen e.V. nun im dritten Anlauf, das Duo Spitz&Stumpf aus der coronabedingten Altersteilzeit zu locken. Ein schwieriges Unterfangen, da die zwei Pfälzer Originale - zumindest auf dem Papier- ja schon lange ihren Ruhestand auf einem einsamen Leuchtturm in „Hochdeutschland“ oder auf Kreuzfahrt in die Antarktis und nach Zentralafrika gebucht hatten.
           
 Irgendwie stellte das Abschiedsprogramm um Friedel Spitz (Bernhard Weller) und Eicheen Stumpf (Götz Valter) nicht nur fiktive Gestalten, sondern ein Abbild unserer Gesellschaft und der gegenwärtigen Situation dar. Das legendäre Weingut muss nach einer langen Durststrecke neue Wege gehen: Visionen und erforderliche Investitionen rund um den Ausbau (Wein-Lounge ohne Wingert, aber mit Event-Charakter und 0,5-Stilgläsern) entpuppen sich in wirtschaftlicher Hinsicht als nicht realisierbare Träumerei, die hochkonjunkturellen Immobilienpreise verleiten Eugen - dem besten Produzenten und Konsumenten seines Weins - zum Verkauf. Friedel - Cunsulter mit BASF-Vergangenheit und "Fackel der Fachkompetenz" - flüchtet wegen des vielzähligen Dummgebabbel um ihn herum, in die Einsamkeit (Leuchtturm) und Eugen möchte nach all dem langen Stress endlich die gemeinsame Zeit mit seiner (imaginären) Frau Mathild fern ab auf hoher See, nebst Landgang nach Zentralafrika, genießen.
         
 Die Dialoge der beiden Protagonisten stehen (nicht nur in der Pfalz) somit auch sinnbildlich für die Eindeutigkeit solcher uneindeutigen Unterhaltungen unter Männern. Klarheit besteht hingegen im Engagement für eine gemeinsame Sache, den „Schorle-Zirkel e.V“, der sich insbesondere gegen die in der Pfalz verpönten 0,2- und 0,4-Litergläser richtet. Wort- Tanz- und Sangesgewaltig schallte das politische Statement sodann auch als inbrünstiger Pfälzer Rap durch die Festhalle („hähähä – will e Vertel und kä null-zwää“ … was geht ab bei Dir – will nen Schoppen und net null-vier). Ob die in Noten gefasste Genuss-Philosophie mittlerweile patentiert wurde oder gar gemeinsam mit dem ebenso dargebotenen „Duddesupp-Song“ irgendwann die regionalen Radiosender infiltrieren wird, lies das Duo indes unbeantwortet.
       
 In Dudenhofen schloss sich nun der Kreis; die Karriere der beiden Pfälzer Comedians begann vor 25 Jahren in der Ortsgemeinde. Ihre Abschiedsvorstellung in der Festhalle stellte mitunter aber auch einen Neuanfang dar: Friedel&Eugen hängen zwar ihre alten Kappen an den Nagel und all die angesammelten Gutscheine der letzten Jahrzehnte für „Spitz und Knopp, Stütz und Strumpf“ oder „Stumpf und Stiel“, werden verfallen.
     
 Weller&Valter zeigen sich aber offen für Neues und werden ihrem Publikum wohl auch im Rentnerdasein auf den Bühnen erhalten bleiben: Durch die euphorisch eingeforderten Zugaben des Publikums schossen sodann vielfältigste Betätigungsgebiete und Gerüchte ins Kraut, die von langjährigen Nachholterminen ihrer schon vor Corona geplanten Abschiedstournee bis hin zur Intensivierung neuer digitaler Angebote (Ausbau der praktischen, ursprünglich für sündige Nicht-Pfälzer entwickelten Beicht-App mit Absolutionsfunktion) reichen könnten. Ein dauerndes Engagement im Historischen Museum zu Speyer in Gestalt einer ständigen Replik der salischen Kaiser scheint indes verbrieft zu sein. Ob die Besetzung der Stadt Speyer durch die Dudenhofener Bevölkerung im Jahr 1716 später einmal auch Einfluss in das Repertoire des Pfälzer Komikerpaars finden wird, bleibt als stille Hoffnung des Verfassers dieses Berichts.
   
 Welche Schwerpunkte die Beiden in Zukunft letztendlich setzen, bleibt abzuwarten, denn vieles „Konn man mache, wenn man will, abber losse konn man‘s aah“. (cke.)

Originalbeitrag: Wochenblatt vom 16.09.2021
Autor: Clemens Keller

Sterntaler-Weihnachtsaktion 2021

Kilianer-Produkte

[Bericht Wochenblatt am 17.01.2021]

550 € für das Kinderhospiz Sterntaler aus dem Verkauf von Kilianer-Produkten 

Gemeinsame Spendenaktion von Heimatverein und Ortsgemeinde

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 Dudenhofen. Durch die Corona-Pandemie konnte der Verein für Heimatgeschichte und –kultur Dudenhofen e.V. im Jahr 2020 leider nur sehr wenige Veranstaltungen für seine Mitglieder und die Dorfgemeinschaft umsetzen. Der Vorstandschaft des Vereins war es daher wichtig, trotzdem kleine Akzente zu setzen, um bei den Mitgliedern präsent zu bleiben, an die Heimatgeschichte zu erinnern und dabei zusätzlich ein soziales Projekt zu unterstützen.
   
So wurde als Ersatz für die nicht durchführbare Weihnachtsfeier in der Adventszeit an die Mitglieder und die Dorfbevölkerung das Angebot unterbreitet, für das Weihnachtsfest Kilianer-Trüffel und Kilianer-Traubensaft zu erwerben. Der Erlös aus dieser Aktion sollte dem Kinderhospiz Sterntaler gespendet werden. Parallel dazu unterstützte die Ortsgemeinde Dudenhofen diese Aktion. Alle Bürger hatten nach einer Anzeige im Amtsblatt die Möglichkeit leckere Kilianer-Trüffel zu bestellen, die von der Dudenhofener Patisserie J. Sprengart zu einem Sonderpreis hergestellt wurden.
   
Der Gewinn aus dem Verkauf betrug 201,26 Euro. Ein Vereinsmitglied sowie der Verein stockten den Spendenbetrag auf 300,00 Euro auf. Hinzu kommt ein Betrag in Höhe von 250,00 Euro aus dem Verkaufserlös durch die Aktion der Ortsgemeinde Dudenhofen, sodass insgesamt 550,00 Euro an das Kinderhospiz Sterntaler überwiesen werden können. (cke)     
   
Kilianer-Tradition in Dudenhofen:
Der Überlieferung nach soll 1883 der Polizeidiener Kilian Vonderschmitt einen Weinstock aus Erfurt bezogen haben. Zwischenzeitlich gab es bis zu 25.000 Rebstöcke in Dudenhofen. 1938 wurde die Ausrottung der Kilianerrebe angeordnet. Seit 2006 wird durch die Kilianer-AG Dudenhofen an die Tradition des Weinbaus in Dudenhofen im Rahmen verschiedener Aktivitäten wie zB. das Rebblütenfest, das Kilianer-Straßenfest oder das Weinlesefest erinnert. Öffentlich vermarktet werden die von der Ortsgemeinde und vom Verein entwickelten Kilianer-Erzeugnisse in der Regel nicht, sondern dienen hauptsächlich als Ehrengabe bei besonderen Anlässen.
 

Originalbeitrag: Wochenblatt vom 17.01.2021
Autor: Clemens Keller

Dudenhofen in alten Bildern

Nachlaß Leibig wird erschlossen

[Bericht Reinpfalz am 28.07.2019]

Erinnerung aus verschwundener Zeit 

Ein Rheinpfalz-Bericht von Reinhold Horländer

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„Über sechs Jahrzehnte“, sagt Norbert Hanke, dokumentierte Rudi Leibig das öffentliche Leben in der Gemeinde Dudenhofen: Weltliche, kirchliche Feste, Plätze, Gebäude, Kriegs- und Aufbaujahre, Menschen in ihrem Alltag, Amts- und Würdenträger, Leid und Freude. Hanke verwaltet „den Schatz“ aus Leibigs Nachlass von geschätzt 5000 Fotos und hielt die Zeugnisse eines sich verändernden Dorfes und einer verschwundenen Zeit auf etwa 3000 Dias fest.

Am Anfang war es „persönliches Interesse“. Hanke wusste von Leibigs Foto-Leidenschaft und seinem umfangreichen Archiv. Auch, dass er die Aufnahmen in einer Unmenge Kartons verwahrte, in das Gesammelte nur Wenigen und nur selten Einblick gewährte. Nach Leibigs Tod 2013 fragte er dessen Witwe Anneliese Leibig, ob er sich einige Bilder anschauen könne. Sie zögerte nicht, öffnete für ihn die Schatztruhe. Hanke war fasziniert und begann Dudenhofens Vergangenheit zu archivieren.

Aus Augenblicken, mal dann und wann, wurden „unzählige Tag- und Nachtstunden“. Hankes Neugierde entwickelte sich „zu einer Art von Sucht“. Schon bald klopfte der Verein für Heimatgeschichte und -kultur an. Mitglied, Schriftführer und Schatzmeister Hanke möge doch bitte die Bilder archivieren – für den Verein und damit für künftige Generationen bewahren. Der Sammler ist 75 Jahre alt, stammt aus Niederschlesien. Die Familie kam 1946 heimatvertrieben nach Ellerstadt-Birkenheide bei Maxdorf. Hanke war 30 Jahre Sonderschullehrer, zuletzt in Schifferstadt und lernte beim Studium Ehefrau Annemarie kennen. Beide wohnten mit den Kindern in Neuhofen, bauten 1979 in Dudenhofen.

Fotos aus einer Zeit, die Dudenhofen prägte

Beim Betrachten und im Gespräch mit der RHEINPFALZ wählte Hanke von den mehr als 3000 Exponaten wenige, jedoch Dudenhofen und seine Bürger über ein Jahrhundert prägende Impressionen aus. Beispiel Frontansicht der Firma Johann Walter & Söhne, einziger nennenswerter gewerblicher Arbeitgeber im Ort. Johann Walter gründete 1881 eine Spenglerei, erweiterte sie zum Zieh-, Stanz- und Presswerk, zur Blechwarenfabrik, Hochglanzverzinnerei, einem weltweit exportierenden Unternehmen mit bis zu 300 Beschäftigten. 100 waren es noch in den 60er- und 70er-Jahren. 2001 der Konkurs, Verkauf und die Neubebauung des 1,8 Hektar großen Geländes.
 

Bilder vom Gäu-, Pfefferminzbähnel, bis 1956 von Speyer nach Geinsheim fahrend, dem sogenannten „Bahnhof“. Das war ein notdürftig zusammengenagelter Bretterverschlag. Weil Dudenhofen – damals „ein wohlhabender und betriebsamer Ort“ – kein Gelände zur Verfügung stellen und erst recht kein Geld ausgeben wollte, tuckerte der Zug lange ohne Halt in Dudenhofen durch die Carl-Zimmermann-Straße. Bei einer Bürgerversammlung stimmten dann doch 122 von 218 anwesenden Einwohnern für die Aufnahme eines „Anlehens“ von 10.000 Mark. 1919, 14 Jahre nach Inbetriebnahme der Strecke, hielt die Bahn dann auch in Dudenhofen und deshalb sah sich „die Gemeinde gezwungen aus eigenen Mitteln eine Wartehalle und Abortanlage zu bauen“.

  

Landwirtschaft und Vereine machten Ort aus

Morsch-, heute Wingartsmühle, vermutlich 1717 erbaut, von den Franzosen geplündert, 1901 abgebrannt und durch Bürgermeister Eugen Grundhöfer wiederaufgebaut. Letzter Besitzer 1941 war Morsch, 1962 wurde sie stillgelegt. Wie die Neumühle, die wahrscheinlich 1764 errichtet worden war. Damit endete eine 700-jährige Tradition. Vom alten, bäuerlichen Dudenhofen zeugen vor allem die Fotos der Kuh- und Ochsengespanne, Pferdefuhrwerke, Feldarbeit, hauptsächlich Tabak- und – natürlich – Spargelanbau. Wobei noch Zeit war, die Asparagusstöcke einzeln mit der Hacke rundum „anzuhäufeln“.

Fotografiert hat Leibig das Programm zum ersten Spargelfest am 28. Juni 1925 mit den Teilnehmern Arbeiter-Gesang-Verein Liedertafel, Arbeiter-Radfahrer-Verein, Fußball-Verein, Cäcilienverein, Geflügelzuchtverein, Katholischer Arbeiter-Verein, Katholischer Jünglings-Verein, Kegel-Club, Radfahrer-Verein, Mandolinen-Club, Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Ring- und Stemm-Club, Turnverein. Zum Umzug hatten sie ihre Wagen hergerichtet (indischer Geflügelhof, Spargelmotive, der ultimative „Riesenspargel“), waren die Straßen mit Fahnen geschmückt, prangte im „Zinken“ (Ecke Gommersheimer Straße/Amalienstraße) ein Triumphbogen. Bei der anschließenden Feier im Innenraum der Radrennbahn glänzte unter anderem der Deutsche Meister im Einer- und Zweierkunstradfahren. Die Chronik berichtet von einer „Festzugsaufmachung, die wirklich niemand für möglich gehalten hätte“.

  

Gaststätten gab es früher in jeder Straße

Sehens- und erinnernswert sind die Bilder der Glockenweihe. Zweimal, nach den Weltkriegen, wurden sie eingeschmolzen, eine zweite Weihe mit Bischof Josef Wendel fand am 23. Juli 1950 statt. Es existiert ein Gruppenbild mit Pfarrer Helfrich, dem jungen Kaplan August Dörzapf und drei Patres. Fotos gibt’s auch von der Radrennbahn – Hanke schätzt aus den 50er-Jahren, nach einer Erneuerung des Belags –, der ersten Fußballmannschaft des Gründerjahres 1920, mit dem Blick in die noch unbefestigte Gommersheimer Straße um 1919 sowie Tanz- und Vereinsfeste. „Im Liede hell und klar bleiben treu wir immerdar der Cäcilia“ steht auf einem Banner. Die Sammlung beinhaltet auch Fotos ernst dreinblickender Schulklassen der 20er- und 30er-Jahre. Viele werden sich wiedererkennen, die Eltern, Großeltern. Die Ganzjahresschule gibt es seit 1746, 1855 kamen Schulschwestern für die Mädchenklassen.

Bei mindestens einer Wirtschaft in jeder Straße – eine auffällige Häufung im Umkreis der Kirche – musste zumindest die männliche Bevölkerung keinen Durst leiden. Schon um 1500 beklagte der Pfarrer die Trunksucht der Bauern: „Oh Gott, wie viel habe ich in den 30 Jahren ausgehalten, auch von dem Zulauf der Speierer dorthin.“ Nur ein paar der noch existierenden, den heutigen geläufigen Namen: Lamm, Ochsen (im Vordergrund der Spargelfestumzug), schwarzer Adler, Hirsch, Krone, zu den sechs Arschbacken, Blume, Storchen, Sonne, Grüner Baum, Weinberg, Schwanen, Waldhof. 

Originalbeitrag: Rheinpfalz vom 28.07.2019 
 Autor: Reinhold Horländer

Vortrag 

Forschungen NS-Verbrechen

[Bericht Wochenblatt 23.02.2019]

Leichen im Anatomie-Keller 

Kulturwissenschaftler berichtet über Forschungen über ein NS-Wissenschaftsverbrechen und seine 86 Opfer 

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Dudenhofen. Eins vorweg: Als Nazijäger kann man den in Dudenhofen aufgewachsenen Kulturwissenschaftler Hans-Joachim Lang gewiss nicht bezeichnen, auch wenn er bei der Vorstellung seiner Forschungen beim Verein für Heimatgeschichte und -kultur in Dudenhofen am vergangenen Mittwoch die Namen der Täter, Hintermänner, Mitwisser und Organisatoren eines im August 1943 wissenschaftlich angelegten Auftragsmordes an 86 jüdischen Frauen und Männern detailliert benennt und offenlegt. Da ist vor allem die Verantwortlichkeit des ehemaligen Direktors des Anatomischen Instituts der Reichsuniversität Straßburg, August Hirt, anzuführen. August Hirt hatte mit Billigung Himmlers im Rahmen des von Wolfram Sievers geleiteten SS-Projektes „Ahnenerbe“ systematisch 29 jüdische Frauen und 57 Männer selektieren lassen um die Skelette später nach „modernen Gesichtspunkten“ zu präparieren und anschließend in den Sammlungen der Medizinischen Fakultät in Straßburg für die Erweiterung seiner Schädel- und Skelettsammlung auszustellen. Bruno Beger und Hans Fleischhacker, zwei Anthropologen, die sich vor über 50 Jahren in einem aufsehenden Prozess in Frankfurt auch verantworten mussten, nahmen nach der Selektion im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz an den 86 Häftlingen Blutgruppenuntersuchungen vor, bevor diese in das elsässische KZ Natzweiler-Struthof verbracht und schließlich vom dortigen Lagerkommandanten Josef Kramer zwischen dem 11. und 18. August 1943 in vier Durchgängen vergast wurden. Wer die Ermordeten Toten waren, interessierte niemanden. Lediglich ihre KZ-Nummern waren heimlich notiert worden.
   
Nach der Konservation und auf Grund des weiteren Kriegsverlaufs verschwanden die 86 Leichen zunächst im Keller des Anatomie-Instituts, bevor sie nach der Befreiung Straßburgs im November 1944 dort aufgefunden und ihre sterblichen Überreste am 23. Oktober 1945 auf dem jüdischen Friedhof beerdigt wurden.
Soweit die wissenschaftlich erhobenen Fakten zu diesem begangenen 86-fachen Mord - nur eines von unzähligen nationalsozialistischen Verbrechen.
     
Hans-Joachim Lang geht es aber um mehr, als um die Dokumentation und Aufarbeitung dieses Verbrechens. Die Täter sollen nicht das letzte Wort haben, sein Antrieb wendet sich insbesondere gegen das Vergessen der Opfer. Nach jahrzehntelangen und weltweiten akribischen Recherchen konnte Lang den von ihm im Holocaust-Museum in Washington wieder aufgefundenen Nummern dieser Frauen und Männer nicht nur die Namen zuordnen und den Ermordeten wieder Gesichter verleihen, sondern auch ihre Herkunft herausfinden. Zudem gelang es ihm, zahlreiche Angehörige zu finden und mit deren Unterstützung die Lebensläufe zu rekonstruieren. Da ist zum Beispiel das Schicksal des aus der norwegischen Hafenstadt Larvik stammenden Norwegers Frank Sachnowitz, auf dessen Unterarm die Nummer 79238 eintätowiert wurde. Frank Sachnowitz kam mit seinen fünf Brüdern ins Lager Monowitz, wo er bei den Buna-Werken zu Zwangsarbeit eingeteilt wurde; Angehörige erfuhren zwar, dass Frank ins KZ Natzweiler im Elsass verschleppt wurde, dort verlor sich jedoch zeitlebens jede Spur. Der von Hans-Joachim Lang recherchierte Lebenslauf von Frank Sachnowitz spiegelt insoweit das Schicksal vieler im KZ Natzweiler-Struthof ermordeten jüdischen Frauen und Männer, aber auch die europäische Dimension der Verfolgung und Ermordung der Juden wieder: Die Opfer waren in verschiedenen europäischen Ländern geboren worden, hatten eine friedliche Kindheit verbracht und eine selbstbestimmte Zukunft vor Augen. Viele waren frisch verheiratet, manche hatten Kinder, alle standen sie mitten im Leben ehe sie in der Gaskammer ermordet wurden.
 
Dank der Arbeiten des Kulturwissenschaftlers erinnert heute auf dem jüdischen Friedhof von Straßburg auf dem Massengrab, in dem die Leichen nach dem Krieg anonym bestattet wurden, ein Stein mit den Namen an die Opfer. Zudem enthüllten Spitzenvertreter europäischer Institutionen gemeinsam mit dem französischen Staatspräsidenten an der Gaskammer von Natzweiler-Struthof einen Gedenkstein, der die 86 Namen der dort ermordeten Jüdinnen und Juden nennt.
   
Lang will seine Recherchen fortsetzen: Noch gibt es einige dieser 86 Personen, über die er noch wenig in Erfahrung bringen konnte. Auch gibt es noch Angehörige, die davon ausgehen, dass ihre Vorfahren in Auschwitz umgekommen sind. Lang möchte sie ausfindig machen, damit sie in Gewissheit leben und - wie zuvor zahlreiche andere Verwandte aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Norwegen, Israel, Österreich und den Vereinigten Staaten auch - an den Orten der Erinnerung in Straßburg und Natzweiler-Struthof den Verstorbenen gedenken und deren Vermächtnis bewahren können. (cke.)
   
Weitere Informationen:
- Die Namen der Nummern - Wie es gelang, die 86 Opfer eines NS-Verbrechens zu identifizieren (Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2004). Die Namen der Nummern" ist 2018 als erweiterte Neuausgabe auf Französisch erschienen. Titel: "Des noms derrière des numéros. L'identification des 86 victimes d'un crime nazi. Une enquête."
- „Eine Schädelstätte moderner Forschung“, Beitrag Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.02.2019, Nr. 43, S. N3
- „Morden für die Schädelsammlung“, Beitrag in der Frankfurter Rundschau, 03.05.18
- Projekthomepage: https://www.die-namen-der-nummern.de
   
Zur Person:
Prof. Dr. Hans-Joachim Lang ist 1951 in Speyer geboren, in Dudenhofen aufgewachsen und absolvierte nach dem Abitur an der Universität Tübingen ein Studium der Germanistik, Kultur- sowie Politikwissenschaft. Bis 2016 war er Wissenschaftsredakteur beim Schwäbischen Tagblatt in Tübingen. Lang verfasste Bücher und zahlreiche Aufsätze über den Holocaust und über die jüdische Geschichte. Darunter auch Schilderungen über den grausamen Alltag in Block 10 des Stammlagers des KZ Auschwitz, wo an über 800 jüdischen Frauen Medizinversuche durch SS-Ärzte vorgenommen wurden und er bereits im Jahr 2014 beim Verein für Heimatgeschichte und -kultur Dudenhofen referiert hatte. Er erhielt für seine Arbeiten zahlreiche Auszeichnungen und Preise.
 

Originalbeitrag: Wochenblatt vom 23.02.2019
Autor: Clemens Keller

Die Ganerb

Von der Gründung bis zu ihrer Auflösung
 

[Bericht Rheinpfalz am 12.12.2018]

Das Ende der Ganerbschaft

Gemeinschaftliches Gut von acht Gemeinden 

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Vor 200 Jahren einigten sich die an der Ganerbschaft beteiligten acht Gemeinden und die wenigen verbliebenen Ganerben – auch Hübner genannt –, die „Ganerb“ aufzulösen und das Gelände aufzuteilen. Zwei Jahre zuvor war das fast zwei Jahrzehnte lang französische Gebiet der heutigen Pfalz nach den napoleonischen Wirren zum Königreich Bayern gekommen. Infolge der napoleonischen Kriege war die heutige Pfalz ab 1794 von französischen Truppen besetzt. Land und Fluren einschließlich der kirchlichen Güter wurden mit dem Frieden von Lunéville 1801 französisches Staatseigentum, alle Privilegien waren abgeschafft.
 
 Die Pfalz gehörte zum französischen Departement Donnersberg und wurde von Mainz aus regiert. Erst nach der Verbannung Napoleons nach Sankt Helena erreichte der Wiener Kongress 1815 eine Neugliederung Europas. Die Pfalz, die erst ab 1838 so hieß, kam durch das „Besitzergreifungspatent“ des bayerischen Königs Maximilian I. am 1. Mai 1816 als Rheinkreis zum Königreich Bayern. Das gesamte Land und seine Strukturen mussten neu aufgebaut werden; auch die Ganerbschaft lag am Boden und war nach Erlöschen des französischen Staatseigentums ohne Rechtsgrundlage und praktisch herrenlos, weil viele besitzende Familien in den Kriegen vertrieben worden oder gestorben waren.
 
 Daher arbeitete die bayerische Regierung – das Präsidium saß in Speyer – auf eine gütliche Regelung hin, welche 1818 erfolgreich war. So vergab und verloste Hanhofen seinen Anteil von 189 Hektar an 105, und Dudenhofen den Anteil von 139 Hektar an 174 interessierte Bürger. Die Ganerbschaft war somit erloschen.
 
Was war die Ganerbe, wer waren die Ganerben?
Die Ganerbe war gemeinschaftliches Gut der angrenzenden Gemeinden Haßloch, Geinsheim, Gommersheim, Harthausen, Dudenhofen, Böhl und Iggelheim sowie in der Mitte Hanhofen als Sitz des Hubgerichts. Das Gelände mit knapp 700 Hektar umfasste vor allem die Bachniederungen im Ordens- und Nonnenwald. Es war nicht bestes Ackerland, meist waren es Waldungen, Auwiesen oder Weiden und Brachland.
 
 Die Ganerbe lag zwischen den Dörfern, also nicht auf oder in deren Gemarkung. Möglich waren Holznutzung, Heumahd, Schneiden von Schilf und Röhricht, Vieh- und Schweinetrieb nach Eicheln und Bucheckern und Ackernutzung nur ausnahmsweise an den Rändern. Die Jagd blieb fürstliches Recht. Zur gemeinschaftlichen Nutzung berechtigt waren nur die „alteingesessenen Familien“ aus den angrenzenden Gemeinden – die Ganerben oder Hübner. Dieses Recht war vererblich. Die nicht berechtigten Familien waren die „Unerben“. Waren in einem Dorf die Erben in der Mehrheit, durften alle Bewohner die Ganerbe nutzen. Zudem waren durch Privilegien alle Einwohner von Hanhofen (als Sitz des Hubgerichts) sowie Haßloch und Gommersheim (als Gerichtssitze) zur Nutzung berechtigt. Bei Hochwasser durften auch die Speyerer ihr Vieh auf Ganerbgelände treiben.
 
 Es wundert nicht, dass übers Jahr vieles zu beraten, zu bewirtschaften und Streit zwischen Ganerben und Unerben oder angrenzenden Gemeinden zu entscheiden war sowie Wald- und Feldfrevel zu büßen waren. Alle Angelegenheiten wurden jährlich am Donnerstag vor St. Martin im Hubhof zu Hanhofen verhandelt. Keine Territorialherrschaft sollte Einfluss nehmen, der Ganerben-Bezirk habe sich „der Reichsunmittelbarkeit zu erfreuen“. Wer anderswo sein Recht suche, solle sein Erbrecht und sein Pachtrecht verlieren; alle Unerben haben nichts zu schaffen auf den Ganerben. Hier sahen sich die Hübner als frei an und nur dem König untertan.
 
 Ein Bericht aus dem Jahr 1753 gibt Einblick in einen Gerichtstag:
 Die Schultheißen der Ganerbendörfer und alle Hübner ziehen nach Hanhofen auf den Kirchhof, der hinter der alten Kirche im Süden Hanhofens lag. Noch heute verläuft dort die „Alte Kirchstraße“. Das Läuten der Kirchglocken ist das Zeichen für das Hubgericht, am Tisch unter freiem Himmel Platz zu nehmen und mit der Verhandlung zu beginnen. Einnahmen und Zinsen werden eingezogen, Vergütungen gezahlt und „auch alle sich unter den Ganerben begebenen Fälle und Händel entschieden und abgetan“. Am Ende nimmt das Ganerbengericht im Ort das Mittagsmahl.
 
 Seit wann gab es die Ganerbe?
Der Überlieferung nach hat Merowinger-König Dagobert I., der 639 starb, zum Dank für Hilfe bei Aufruhr und großer Not die Ganerbe und die Waldungen den Bauern geschenkt. Das ist jedoch nicht zu belegen. Dass es die Ganerbe aber bereits im Jahr 1251 gegeben haben muss, geht aus einem Dokument aus dem Jahr hervor. Darin heißt es, dass dem Konvent des Klosters Heilsbruck in Harthausen der Fischteich rechtmäßig zustehe, der an die Ganerbe anstößt.
 
 Schon fast 200 Jahre früher schenkte der noch jugendliche König und spätere Kaiser Heinrich IV. dem Speyerer Bischof Einhard auf der linken Rheinseite den Wald zwischen Rehbach und Speyerbach bis zur Haardt. Die Waldschenkung umschließt zum Teil den Ganerbenbezirk. Daraus wird geschlussfolgert, dass die Ganerbschaft schon 1063 bestand. Die Hanhofener Ganerbschaft hat demnach mehr als fünfeinhalb, wenn nicht gar siebeneinhalb Jahrhunderte bis zu ihrem Ende 1818 überdauert.
 
 Der Autor
Der Dudenhofener Gangolf Bettag ist seit rund 15 Jahren Mitglied im örtlichen Verein für Heimatgeschichte und -kultur. Dort engagiert er sich als Schriftführer. Der 71-jährige pensionierte Jurist interessiert sich besonders für die Orts-, Heimat- und Rechtsgeschichte.
 
 
Originalbeitrag: Rheinpfalz vom 12.12.2018
  Autor: Gangolf Bettag

25 Jahre Heimatverein

Festakt

[Bericht Wochenblatt am 17.11.2018]

Mit Geschichte in die Zukunft: Heimatverein Dudenhofen macht Ortsgeschichte lebendig

Festakt: 25 Jahre "Verein für Heimatgeschichte und -kultur Dudenhofen  e.V." 

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Mit einem Festakt anlässlich seines 25jährigen Bestehens hielt der „Verein für Heimatgeschichte und -kultur Dudenhofen e.V.“ am Freitag im Dudenhofener Bürgerhaus Rückschau über eine aktive und rege Vereinstätigkeit und würdigte zugleich Mitglieder, die sich um den Verein große Verdienste erworben haben.
   
Armin Tussing, ehemaliger Ortsbürgermeister von Dudenhofen war es, der im Jahre 1993 - nach einen Aufruf im Amtsblatt – zunächst 18 gleichgesinnte und interessierte Bürgerinnen und Bürger gewinnen konnte, sich mit der kulturellen Gegenwart und der Vergangenheit des Dorfes auseinander zu setzen. 25 Jahre danach ist der Verein nun auf knapp 100 Mitglieder angewachsen, hat im Rahmen seiner Schriftenreihe neun Publikationen zur Orts- und Kulturgeschichte herausgegeben, eine Vielzahl von wissenschaftlich fundierten Führungen und Vorträgen angeboten und gesellige Veranstaltungen – natürlich nicht nur rund um den Dudenhofener Kilianer-Haustrunk - durchgeführt.
   
In ihren Grußworten zollten Ortskartellchef Hansgerd Walch, Ortsbeigeordneter Roni Zürker, Landtagsabgeordneter Reinhard Oelbermann und Landrat Clemens Körner, der zu seiner damaligen Zeit als Ortsbürgermeister selbst Vorsitzender des Vereins war, größten Respekt für das vielseitige und ehrenamtliche Engagement des Vereins und seiner Mitglieder. Insbesondere die in den Anfangsjahren jährlich erscheinenden Heimatbriefe des Vereins, durch die Erinnerungen an das alte Dudenhofen wachgehalten und aktuelle Ereignisse aus dem Dorfgeschehen festgehalten wurden, entwickelten sich sehr schnell auch zum Bindeglied zu ehemaligen, auswärts wohnenden Bürgern und trugen so auch zur ersten Dokumentation von Erzählungen, Erlebnissen über das „alte Dudenhofen“ bei.
   
Dr. Karl-Heinz Debus, ehemaliger Leiter des Landesarchivs Speyer, Dudenhofener Bürger und maßgebliche Triebfeder der dann ab 1995 erschienenen Schriftenreihe des Vereins, stellte in einem Streifzug die neun Publikationen des Vereins vor. Mit dem jüngst erschienenen Band des Naturforschers Erich Bettag „Schätze der Natur“ und der Eröffnung des Musealen Naturzentrums an der Realschule Plus hat der Heimatverein unter seinem derzeitigen Vorsitzenden Ortsbürgermeister Peter Eberhard pünktlich zum Jubiläum ein weiteres Highlight in der Vereinschronik verzeichnen.
    
In seiner Festrede widmete sich Archivdirektor i.K. Dr. Thomas Fandel dem Thema "Katholische Kirche und Nationalsozialismus - Schlaglichter am Beispiel des Dudenhofener KZ-Priesters Ludwig Bauer", der von 1933 bis 1942 als Seelsorger in Dudenhofen wirkte und der in der Zeit von Dezember 1942 bis April 1945 zu den wenigen katholischen Geistlichen aus der Pfalz zählte, die im „Dritten Reich“ im Konzentrationslager Dachau inhaftiert wurden. Der Fall Bauer ist erhellend für das nach wie vor in der historischen Forschung umstrittene Verhältnis von katholischer Kirche und Nationalsozialismus, so Fandel. Mit Verweis auf seine umfangreichen Recherchen und Forschungen legte Fandel unter anderem dar, auf welchen Feldern die Kirche mit den braunen Machthabern in Konflikt geriet und - ebenso wichtig - auf welchen nicht. Verfolgungsmaßnahmen gingen insoweit keineswegs nur „von Berlin“ aus, wie nach dem Krieg gerne behauptet wurde, sondern auch unmittelbar von den pfälzischen Nationalsozialisten. So vermitteln insbesondere auch Eintragungen von Pfarrer Bauer in den Kirchenbüchern einen guten Einblick in das katholische Milieu der damaligen Zeit und das Bestreben Bauers trotz Widrigkeiten kirchliches Leben und Traditionen in der Gemeinde aufrecht zu erhalten. Zum Abschluss seines Vortrags ging Fandel auch auf die Situation von osteuropäischen Zwangsarbeiterinnen ein, die in einem Arbeitslager in Dudenhofen untergebracht und unter anderem bei der örtlichen Firma Walter beschäftigt waren. Auch diese Thematik sei bislang nicht ausreichend aufgearbeitet und – wie an anderen Orten auch – lange kaum beachtet worden.
   
Der Jubiläumsabend wurde ferner von einer Foto-Ausstellung begleitet, die Norbert Hanke aus dem vielfältigen Bilder-Fundus des Vereins zusammengestellt hatte. Für die musikalische Umrahmung sorgten Pia Knoll und Bettina Oster.

Weitere Informationen:

https://www.facebook.com/Heimatverein.Dudenhofen/
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Schriftenreihe des Vereins für Heimatgeschichte und kultur Dudenhofen e.V.:
(Über die Vorstandsmitglieder des Vereins oder über die Gemeindeverwaltung Dudenhofen zu beziehen)

Band 1: Kriegsende 1945 – Dudenhofener erinnern sich (1995)
 Band 2: Und Ludovicus läutete… Im Gedenken an die Gefallenen
               und Vermissten unseres Dorfes (1996)
 Band 3: Mahnmal für den Frieden 1999 – Dudenhofen (2002)
 Band 4: 400 Jahre Chorgesang in Dudenhofen. Drei Dudenhofener Chöre
               150 – 150 – 100 Jahre (2003)
 Band 5: Archäologisches aus Dudenhofen (2003)
 Band 6: Bürger und Fremde in Dudenhofen 1530 – 1920.
               Ein Familienbuch (2004)
 Band 7: 850 Jahre Ersterwähnung Dudenhofen (2008)
               Streiflichter 1156 – 2006.
 Band 8: Dudenhofener Flur- und Straßennamen (2014)
 Band 9: Schätze der Natur (2018)
               Fossilien, Insekten, Anomalien aus Holz –
               gefunden und bearbeitet von Erich Bettag
               (Ausstellungskatalog zum Musealen Naturzentrum Dudenhofen)
 
 
Originalbeitrag: Wochenblatt vom 17.11.2018
  Autor: Clemens Keller

25 Jahre Heimatverein

Vorbericht

[Bericht Rheinpfalz am 16.11.2018]

Heimat als Symbol für Ort

Verein für Heimatgeschichte und -kultur Dudenhofen  feiert 25-jähriges Bestehen 

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Für den 5. Juli 1993 hatte der damalige Dudenhofener Ortsbürgermeister Armin Tussing im Amtsblatt zum Gesprächsabend eingeladen. Ziel war es, einen Heimatverein zu gründen. Bei der konstituierenden Mitgliederversammlung am 16. November trugen sich 18 Gäste in die Anwesenheitsliste ein. Heute feiert der Verein für Heimatgeschichte und -kultur im Bürgerhaus sein 25-jähriges Bestehen.

Während seiner Amtszeit konstatierte Tussing in Gesprächen mit Bürgern „ein spürbares Interesse an der kulturellen Gegenwart und Vergangenheit unseres Dorfes“. Sei es an der Geschichte von Morsch- oder Neumühle oder an vergessen geglaubten Spargelgerichten. Auch weil er vermutete, „eine Wohngemeinschaft vertraut einem Menschen, der die Historie kennt“, wurde der Bürgermeister zum Vorsitzenden des Vereins gewählt. Peter Eberhard wurde Kassenwart. Es war das erste öffentliche Amt des amtierenden Ortsbürgermeisters und aktuellen Vorsitzenden des Heimatvereins.
 
 Lilli Birkle, stellvertretende Vereinsvorsitzende, erinnert sich an die von der Gründungsversammlung verabschiedeten Ziele: Sammeln, Erforschen und Ordnen von Materialien, Denkmalpflege, Vorträge, Führungen, Darstellung der Ortsgeschichte, Wiederbelebung von Mundartgedichten Dudenhofener Bürger, Betreiben von Namensforschung und Auswandererschicksale dokumentieren. „Für später“ war ein Heimatmuseum angedacht.
 
 Von der Jahreshauptversammlung 1997 berichtete die RHEINPFALZ: „Der Verein ist auf der Suche nach Räumen für ein Heimatmuseum. Tussing appellierte, die Augen offen zu halten. Eine reichhaltige Sammlung heimatgeschichtlicher Gegenstände sei bereits vorhanden.“ In den Folgejahren verliefen Gedanke und Suche zunehmend im Sand. Peter Eberhard erinnert sich: „Irgendwann kamen wir davon ab. Mit ein Argument war die Überlegung, dass die zur Verfügung gestellten alltäglichen Haushaltssachen und Gerätschaften aus der Landwirtschaft schon in den Museen anderer Gemeinden zu sehen sind.“ Zudem mangelte es an einer geeigneten Örtlichkeit. Reste der Sammlung lagern im Bauhof.
 
 Bei der damaligen Versammlung grenzten sich die 18 Stimmberechtigten ab: „Der Verein will nicht die Ortschronik der Gemeinden Harthausen oder Hanhofen aufarbeiten.“ Angesprochen fühlen sollten sich nicht nur „Altbürger“, sondern auch Neubürger, Ausländer, schlicht alle. Verstanden wissen wollten sie den Begriff Heimat „nicht konservativ oder im Sinne des Dritten Reichs, sondern als Symbol für den Ort, in dem man sich wohl fühlt“.
 
 Nicht zu kurz kam und kommt im Verein die Geselligkeit. Höhepunkte waren für Eberhard die Scheunenfeste bei Maria und Otto Hook und sind die „stimmungsvollen, gefühlsbetonten Weihnachtsfeiern“. Einmalig und eine Fundgrube für Geschichtsinteressierte ist die vom Verein herausgegebene Schriftenreihe von Else Bettag: „Kriegsende 1945 – Dudenhofener erinnern sich“ (Band 1, 1995) und „Und Ludovicus läutete ... Im Gedenken an die Gefallenen und Vermissten unseres Dorfes“ (Band 2, 1996).
 
 Weitere Schriften waren das „Mahnmal für den Frieden“, „400 Jahre Chorgesang“, „Archäologisches aus Dudenhofen“, „Bürger und Fremde – ein Familienbuch von Erwin Ofer“, „850 Jahre Ersterwähnung Dudenhofen“ und „5000 Jahre Kulturgeschichte – eine Spurensuche von Steffi Ofer“. Gangolf Bettag beschrieb die Flur- und Straßennamen. Neuester Band ist „Schätze der Natur, Fossilien, Insekten Anomalien aus Holz“ von Erich Bettag. Als nächstes plant der Verein, ein Buch mit Mundartgedichten herauszubringen und an historischen Gebäuden erklärende Tafeln zu befestigen.
 
 Termin Jubiläumsfeier 25 Jahre Verein für Heimatgeschichte und -kultur, heute, 19 Uhr, im Bürgerhaus. Es werden langjährige Mitglieder geehrt. Zudem gibt es einen Vortrag von Thomas Fandel: „Katholische Kirche und Nationalsozialismus – Schlaglichter am Beispiel des Dudenhofener KZ-Priesters Ludwig Bauer“ und eine Bilderschau von Norbert Hanke. Musikalisch gestaltet wird der Abend von Pia Knoll und Bettina Oster.


 
 
Originalbeitrag: Rheinpfalz vom 16.11.2018
  Autor: Reinhold Horländer

Museales Naturzentrum

Eröffnung

[Bericht Rheinpfalz am 24.08.2018]

Wunder der Natur in 16 Schränken

 „Museales Naturzentrum“ mit Exponaten aus Sammlung Erich Bettag eröffnet 

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Will man das Leben und die Lebensleistung von Erich Bettag beschreiben, bleiben Lücken. Entdecker, Forscher, Sammler, Naturschützer, Holzbildhauer, Suchender sind unzureichende Begriffe der Annäherung. Exponate aus seiner einmaligen, prall gefüllten Schatztruhe der Erdzeitalter sind seit Mittwochabend als Dauerausstellung im „Musealen Naturzentrum“ der Realschule plus in Dudenhofen zu sehen.


Die Eröffnung nach einem Jahr Vorbereitung konnte Bettag mit vielen Freunden, Wegbegleitern und Gästen feiern. Wer das Glück hatte, im Pulk einen vorderen Platz zu haben, konnte der Führung durch die Flure des zweiten Schul-Obergeschosses und Bettags Erläuterungen zu seinen dort in 16 Glasschränken aufgereihten Fossilien, Insekten und bearbeiteten Holz-Anomalien folgen. Zusammen mit Laura Fauß dokumentierte er zudem die Sammlung in einem vom Verein für Heimatgeschichte und -kultur aufgelegten, käuflich zu erwerbenden Katalog. 


 
 Bald 70 Jahre ist Bettag unterwegs, hat er in aller Welt Funde über die Erdzeiten vom Kambrium vor 545 Millionen Jahren bis zum Erscheinen des Menschen vor etwa 2,6 Millionen Jahren zusammengetragen. Der 82-Jährige: „Interessant sind die Kolonien der ersten kleinen Lebewesen aus dem Flachmeer in Nordeuropa und Wales und der herrlichen Dreilapperkrebse aus den verschiedenen Erdzeitaltern, die Schlangenarten oder der Aal aus dem Eozän. Wer hat schon mal das Vorderbein eines Mammuts und seinen Unterkiefer gesehen.“
 
 Auch der Geschichte des Menschen war Bettag auf der Spur, erkundete seine ersten Werkzeuge, altsteinzeitliche Faustkeile aus Kalkgestein nördlich des Luberon-Gebirges in Südfrankreich oder jungsteinzeitliche, aus hartem, glasigem Feuerstein gefertigte Werkzeuge in Charleroi, Belgien. Mineralienfunde, vornehmlich aus pfälzischen Bergwerken, ergänzen den Teil der Ausstellung.
   
 Alles „so nebenbei“ gesammelt. „Besonders wichtig“ – Bettag unterstreicht es mit kräftigerer Stimme – sind ihm die Insekten. Das als Schüler im naturwissenschaftlichen Gymnasium Speyer Gehörte und Gelernte begleitete Bettag die nächsten 65 Jahre und hallte nach. Er las, reiste, entdeckte, bestimmte, tauschte sich aus. Seine außergewöhnliche Sammlung an Insekten mit vielen Schmetterlingen sowie Käfer-, Bienen- und Wespenarten gab er 2008 dem naturwissenschaftlichen Museum Mainz in Obhut.
 
 Einige Exoten behielt er, die Ortsgemeinde Dudenhofen kaufte die Sammlung. Jetzt werden sie – neben essbaren Pilzarten und Morcheln – zum Glück für die Besucher in der Dudenhofener Schau präsentiert. Zurückblickend sagte Bettag: „Bleibend steht am Ende, dass ich das große Glück hatte, für die Wissenschaft bislang unbekannte Insektenarten gefunden zu haben, die mit meinem Namen verbunden sind, oder meinen Namen tragen.“
   
 Der Künstler Erich Bettag sieht an Bäumen sogenannte Baumkrebse, Auswucherungen, erkennt in den Anomalien Gesichter, Figuren, Darstellungen oder Symbole und bewahrt sie. Das ihn berührendste, prägendste „Kunstwerk“ fand Bettag in der marokkanischen Sahara: „Die schönste Landschaft, die ich erleben durfte. Was da die Natur aus Wind, Sand, Felsen gestaltet hat, ist einfach wunderbar.“
 
 Dudenhofens Ortsbürgermeister Peter Eberhard (CDU) erinnerte in seiner Begrüßung an Bettags Einsatz für das Biotop Sanddünen und die Entdeckung acht neuer Insektenarten durch ihn – drei sind nach ihm benannt. Er würdigte den Entomologen, Naturversteher, Naturschützer, Verfasser von 80 wissenschaftlichen Arbeiten, Schnitzer, Pilzsammler, Referenten, Aufklärer und auch das Vereinsmitglied Erich Bettag.
 
 In Grußworten würdigten Landrat und Hausherr Clemens Körner (CDU), Verbandsbürgermeister Manfred Scharfenberger (CDU) und Realschulleiter Christian Wallner Bettags Verdienste.
 
 Kontakt Wer sich das Naturzentrum anschauen möchte, kann sich beim Sekretariat der Ortsgemeinde, Telefon 06232 656151, melden.

 
 
Originalbeitrag: Rheinpfalz vom 24.08.2018
  Autor: Reinhold Horländer

Dudenhofener Flur- und Straßennamen

Neuer Band 8 der Schriftenreihe desVereins

[Bericht Rheinpfalz vom21.07.2014]

Geschichte vom Wegrand aus betrachtet

Verein für Heimatgeschichte und -kultur Dudenhofen  e.V. veröffentlicht neuen Band zur Ortsgeschichte

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 Dudenhofen. In der Volksschule war „Heimatkunde“ das Lieblingsfach von Gangolf Bettag. Das Interesse an historischen Begebenheiten begleitete ihn weiter durch die Studien- und Berufsjahre und durchs Leben. In Gesprächen, im Austausch fiel immer wieder der Satz: „Das sollte man mal aufschreiben“. Damit ließ sich Bettag Zeit bis zum Ruhestand – und stellt morgen sein Buch „Dudenhofener Flur- und Straßennamen“ vor. 
 
 Der Autor zum Titel: „Ich wollte mich der Geschichte und Entwicklung von Dudenhofen aus einer anderen, neuen Perspektive nähern und nicht eine weitere Ortschronik schreiben.“ Nach dem geeigneten Standort für einen Rundum-Blick musste der Dudenhofener nicht lange suchen. Bettag waren die Gemarkungs-Grenzen geläufig, er kannte sämtliche Grenzsteine, auch die „Maulbronner Steine“. Sie markierten im heutigen Hofgraben einen Klosterhof, dessen Erträge die Bauern bei den Mönchen abzuliefern hatten. 
  
 Bettags Familie ist „seit etwa 200 Jahren in Dudenhofen verwurzelt“. Seine Kurzbiographie: Geboren 1947, Volksschule, neusprachliches Gymnasium in Speyer, Abitur, Bundeswehr, Jura-Studium in Heidelberg und Mannheim, beschäftigt in Karlsruhe und Stuttgart, 30 Jahre Justiziar der Universität Mannheim, Hobby-Musiker (Geige, Gitarre), spielt in der Big-Band Dudenhofen. 
    
Ausgangspunkt der 2011 begonnen Recherche waren die von Fritz Klotz und Karl Heinz Debus in ihren Ortschroniken aufgeführten Flurnamen. Über deren Herkunft forschte Bettag in den Akten und Plänen des Landesarchivs und den Ratsprotokollen der Gemeindeverwaltung. Vergleichend studierte er dazu Veröffentlichungen über Flurnamen der Pfalz, von Speyer, den Nachbargemeinden. 
  
 Den zeitlichen Grenzstein für sein Vorhaben markierte Bettag mit der Jahreszahl 1800. Die Pfalz war französisch, Dudenhofen zählte rund 700 Einwohner, verteilt auf neun Straßen-Adressen: 
 Speyerer und Neustadter Straße, die noch Gemeindestraße hieß, Hintergasse, Lammgasse, Obere und Untere Mühlstraße, Gommersheimer Straße („breed Gass“), Rottstraße („schmal Gass“), Holzgasse. 
    
 1816 kam die Pfalz zu Bayern. Das Geld brauchte und deshalb zur Erhebung einer Grundsteuer bis 1837 alle Flur- und Grundstücke ausmachte und auflistete. Zuvor existierten lediglich idyllische, nicht näher bezeichnete Landschaftspläne, der älteste von „Meister Besserer“. Flurnamen wurden mündlich überliefert. Drei der von Klotz aufgeführten: Heidegarten (1578), Kaefers Wiese (1363) am Mönchsbusch, die Wingertsäcker an der Harthäuser Straße. 
   
 Das erste amtliche Verzeichnis datierte Bettag „um 1820“. Es enthält etwa 80 Dudenhofener Flurnamen. An Ursprüngen oder Taufpaten nennt Bettag geografische Gegebenheiten – Beispiel Berghäuser Höhe oder Tiefwiese; die Form: Kochenzipfel, Dreispitz (drei Ecken zwischen Woogbach und Krebsbach); die Nutzung wie bei Zwiebelweide, Saulager, Rattenwiese, Kuhbrunnen, Bremmenstall oder die Lage: oberer, unterer Eichwald sowie die Größe: elf Morgen, 30 Morgen. „Am Fallzau(n)“ („das ,n’ wurde selten mitgesprochen“) ist für Bettag eine Besonderheit: Ein am Ende des Feldstücks vor dem Waldrand Richtung Hanhofen stehender Zaun, der verschlossen werden konnte, damit weidendes Vieh nicht ausbrach, wildernde Tiere nicht reinkamen. 
   
 Eine Bestimmung von 1580 erlaubt den Speyerern „bei Rheins Nöthen“, wenn städtische Weideflächen überschwemmt waren, ihr Vieh nach Dudenhofen, bis zum Fallzaun zu treiben. Erwähnt ist der Flurname noch in einem Ratsprotokoll von 1961. Oder Dulfloch (Dulflache): In der Pfalz die gängige Bezeichnung für eine Feuerstelle zum Rösten von Hanf. Bis Ende des 19. Jahrhunderts lag das Siedlungsgebiet zwischen Woog- und Hainbach. Mit der Erweiterung darüberhinaus stieg 1913 die Einwohnerzahl auf rund 2000. 2013 waren es 6000. 
   
 An Straßennamen registrierte Bettag 91. Einige Flurnamen verschwanden mit der Ausweisung von Baugebieten, manche „überlebten“ (zunächst) in Straßennamen. Beispiel Hinterweglein, einst ein Feldweg am Hainbach. Bis 1926. Bettag: „Es gab die Vorgabe, Wege und Gassen zu Straßen auszubauen.“ Aus dem Hinterweglein wurde die Kilianstraße, die Hintergasse (da steht das Pfarrhaus) wurde in Ringstraße, dann Raiffeisenstraße umbenannt, aus dem „Weg zum Heidegarten“ (Grumbeerefeld) wurde die Goethestraße. 

     
 
Originalbeitrag: Rheinpfalz vom 21.07.2014
Autor: NN

"Erinnerungen ans "Hoppe zoppe": Hopfenanbau in Dudenhofen 
Besichtigung der BELLHEIMER-Brauerei am 27.02.2025 zum Gedächtnis an eine generationenübergreifende dörfliche Anbautradition

"Zwangsarbeit in Dudenhofen und der Vorderpfalz 1939 bis 1945": 
Auch knapp 80 Jahre nach Kriegsende oft noch ein verdrängtes Kapitel der regionalen / lokalen Geschichte: Das Thema Zwangsarbeit wird vom Heimatverein im Rahmen von zwei Veranstaltungen intensiv beleuchtet - Themenabend am 27.11.2024 und Erzählcafé am 30.11.2024

Kurzurlaub ohne Koffer: Entlang der Weinstraße von Bockenheim über Freinsheim, Deidesheim mit Abschluss „uffm Worschtmarkt“ in Bad Dürkheim - Vereinsausflug am 10.09.2024 

Nachruf für Erich Bettag: Gründungs- und Ehrenmitglied des Vereins für Heimatgeschichte und -kultur Dudenhofen e.V.

Gestochen - gewogen - verpackt - verschickt und frisch auf den Tisch. Herkunftslabel mit dem Spargelkörbe vor dem Abtransport „versiegelt“ wurden (ca. vor 1970) 

 (Repro: Clemens Keller - Quelle: A. Holdermann)

Spargelanbau in Dudenhofen anno dazumal 
(Collage/Repro: Clemens Keller; Quellen: Stadtarchiv/swr/A.Barth)


Heimatverein Dudenhofen stellt digitale Projekte vor (Collage: Clemens Keller)

Sammlung von Orts- und Vereinspublikationen bei der kath. öffentlichen Bücherei in Dudenhofen


"Krone des Himmels": Autorinnenlesung in mittelalterlicher Atmosphäre am 19.10.2022 mit Juliane Stadler (Autorenfoto: Steffen Beck, Speyer (frei) 

Heimatverein Dudenhofen und Spitz&Stumpf realisieren unter Coronabedingungen Veranstaltungen mit 300 Teilnehmenden (16.09.2021 Wochenblatt / Bild: Clemens Keller)

550 € für das Kinderhospiz Sterntaler aus dem Verkauf von Kilianer-Produkten 
(Wochenblatt v. 17.01.2021 / Bild: Clemens Keller)


Kulturwissenschaftler berichtet über Forschungen über ein NS-Wissenschaftsverbrechen und seine 86 Opfer (Wochenblatt v. 23.02.2019 / Bild: Clemens Keller)


Kulturwissenschaftler berichtet über Forschungen über ein NS-Wissenschaftsverbrechen und seine 86 Opfer (Wochenblatt v. 23.02.2019 / Bild: Clemens Keller)

Mit Geschichte in die Zukunft: Heimatverein Dudenhofen macht Ortsgeschichte lebendig (Wochenblatt vom 17.11.2018 / Bild: Clemens Keller)


Mit Geschichte in die Zukunft: Heimatverein Dudenhofen macht Ortsgeschichte lebendig (Wochenblatt vom 17.11.2018 / Bild: Clemens Keller)


Erinnerungen aus verschwundener Zeit: Der erste Spargelfestumzug 1925 (Rheinpfalz 29.07.2019 / Bild Rudi Leibig / Repro: Clemens Keller)

Erinnerungen aus verschwundener Zeit: Der erste Spargelfestumzug 1925 (Rheinpfalz 29.07.2019 / Bild Rudi Leibig / Repro: Clemens Keller)

Erinnerungen aus verschwundener Zeit: Sportbegeisterung in den 1950er-Jahren: Die Radrennbahn (Rheinpfalz 29.07.2019 / Bild Rudi Leibig / Repro: Clemens Keller)

Erinnerungen aus verschwundener Zeit: Noch unbefestigt: Die Gommersheimer Straße um 1919 (Rheinpfalz 29.07.2019 / Bild Rudi Leibig / Repro: Clemens Keller)

Erinnerungen aus verschwundener Zeit: Zeitzeugnis: Gruppenbild bei der Glockenweihe (Rheinpfalz 29.07.2019 / Bild Rudi Leibig / Repro: Clemens Keller)

Erinnerungen aus verschwundener Zeit: Zeitzeugnis: Frontansicht: Die Firma Walter & Söhne (Rheinpfalz 29.07.2019 / Bild Rudi Leibig / Repro: Clemens Keller)

 Die Ganerb: Eine etwa 300 Jahre alte Übersichtskarte aus dem Landesarchiv in Speyer zeigt die einzelnen Bereiche /  Repro: Gangolf Bettag  (Bericht Rheinpfalz v. 12.12.2018)

Wunder der Natur in 16 Schränken: Erich Bettag von einer der Vitrinen (Bericht Rheinpfalz v. 24.08.2018 / Archivfoto: Lenz)